Ausgabe 3/2002 Mai/Junil |
Schilderwald
Saalburgallee entrümpelt
Mein Artikel enthielt einen offenen Brief an das Straßenverkehrsamt, worin ich forderte, die vorschriftswidrige Benutzungspflicht des Radwegs in der Saalburgallee endlich aufzuheben. Angefeuchtet durch ein zweimonatiges „Ultimatum", ansonsten würde ich formell Widerspruch gegen die Radweg-Beschilderung einlegen und im Ablehnungsfall klagen. Nach Ablauf der zwei Monate gab es immer noch keine Antwort vom Amt, also erkundigte ich mich dort nach dem Stand der Dinge. Die frohe Botschaft: Es sei angeordnet worden, die Radwegschilder kurzfristig zu entfernen. Und den Radweg ganz aufzuheben, zugunsten eines Radstreifens, wie bereits vor 6 Jahren vom ADFC vorgeschlagen. Das Entfernen der Schilder geschehe quasi sofort, der Radstreifen folge, sobald das Wetter trocken und warm genug sei, die Fahrbahnmarkierungen anzubringen. Tatsächlich verschwanden die Schilder ein knappes Vierteljahr nach dem offenen Brief, für Frankfurter Verhältnisse blitzartig. Der Radstreifen hingegen ist noch nicht materialisiert – trotz vieler trockener und warmer Tage in den letzten x Wochen. Mit dem Status Quo kann ich leben: Der Radweg, so lange es ihn noch gibt, ist nicht mehr benutzungspflichtig, meine tägliche Nutzung der Fahrbahn (ungefähr dort, wo der Radstreifen hin soll) damit nicht mehr ordnungswidrig. Und die Wahrscheinlichkeit, von unter Revierschutzwahn leidenden Dosentreibern wie dem denkwürdigen gelben ADaC-Sheriff mit dem Argmument „Sie müssen auf den 'schönen' Radweg“ angegriffen zu werden, hat aus meiner Sicht stark abgenommen. Aus der Windschutzscheibenperspektive ist der „schöne“ gefährliche Radweg, versteckt hinter geparkten Autos, nämlich kaum zu sehen. Im Unterschied zu den Schildern, die dort quasi als Selbstgefährdungsbefehl von Amts wegen hingen – aber die sind ja nun endlich weg. Rainer Mai
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