Skip to content

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe

Ausgabe 1/2002   Januar/Februar

Schwalbach – für Radfahrer Stadt der Abenteuer und Geheimnisse
Radfahrer und Fahrräder müssen in Schwalbach so manches ertragen: Verkehrsberuhigte Straßen mit Holperschwellen. Benutzungspflichtige Radwege, die nur über hohe Bordsteinkanten erreichbar sind, durch Glascontainer und Buswartehäuschen eingeengt werden, oder beim Bau einer neuen Straße einfach durch eine Grünanlage unterbrochen wurden.
Eschborner Straße
Die Fahrt auf der Eschborner Straße nach Eschborn bietet im morgendlichen Berufsverkehr einigen Nervenkitzel, vor allem durch den langen Engpass im Bereich der neuen Verkehrsinsel. Eine Maßnahme zur Verkehrsberuhigung – doch ca. 50 m vorher steht ein Tempo-50-Schild! Das Ende des benutzungspflichtigen Radwegs entlang der Eschborner Straße in Richtung Schwalbach ist auch nicht ungefährlich. Bei diesem im vorigen Winter geschaffenen gemeinsamen Geh-/Radweg, der eigentlich als Zweirichtungsradweg geplant war, hatten die Verantwortlichen vergessen, vorher darüber nachzudenken, wie die Benutzer
a) in Richtung Schwalbach am Ende sicher auf die Fahrbahn wechseln können,
b) in Richtung Eschborn diesen "linken Radweg" gesichert erreichen und an seinem Ende an der Stadtgrenze gegenüber der Zu- und Ausfahrten der Schnellstraße gefahrlos verlassen könnten.
Deshalb wurde dieser "linke Radweg" nicht als solcher freigegeben. Trotzdem wird er häufig benutzt. An seinem Ende, an der Eschborner Stadtgrenze, wird einfach auf dem schmalen linken Bürgersteig weitergefahren, obwohl dies auf der Gefällstrecke (mit hoher Bordsteinkante) nicht ungefährlich ist! Dass die Überquerung an der abknickenden Vorfahrt ins Gewerbegebiet West (Industriestraße) wegen ihrer Unübersichtlichkeit äußerst gefährlich ist, wird von manchen Schwalbachern als Problem gesehen, das die "bösen" Eschborner möglichst bald lösen sollten...
Rätselaufgaben
Bei Erkundungsfahrten kreuz und quer durch die Stadt entdeckt man einige benutzungspflichtige Zweirichtungsradwege von erstaunlicher Kürze. Aber keinen Hinweis, wohin sie führen. Schwalbacher haben dies zu wissen! Verkehrsarme Wege durch die Stadt und Wege, die aus der Stadt heraus zu Freizeitanlagen und Freizeitrouten bzw. autofreien Verbindungswegen in die Nachbarstädte führen, gibt es. Aber man muss sie suchen. Es gibt auch nirgendwo Hinweise auf den Radweg entlang der zentralen Mittelachse in der Limesstadt. Sorgfältig ist er versteckt! An seinen beiden Enden erst Gebotsschilder für Fußgänger, nach ca. 30 m der Radweg, natürlich dann auch benutzungspflichtig! Am Beginn der Fußgängerzone eine Rätselaufgabe: Darf man im Schritt-Tempo durchfahren oder muss man schieben?
Beschilderung
Was die den Radverkehr betreffende Beschilderung betrifft, so drängt sich der Gedanke auf, dass in Schwalbach die StVO sehr eigenwillig interpretiert wird. Doch ob benutzungspflichtiger Radweg oder Weg, der nur Fußgängern vorbehalten ist, die meisten Schwalbacher ignorieren diese Schilder sowieso: Selbstbewusste Alltagsradfahrer fahren auf den Straßen, die ängstlichen auf den Gehwegen. Und viele, die für Kurzstrecken ganz gerne aufs Rad umsteigen würden, bleiben aus Sicherheitsgründen lieber beim Auto!
Das Fahren auf Bürgersteigen scheint ganz legal zu sein. Jedenfalls sind auf den Plänen zu der Magistratsvorlage, nach der einige zu breite Straßen zur Verkehrsverlangsamung einen begrünten Mittelstreifen bekommen sollten, alle Wege als Geh-/Radwege bezeichnet, auch wenn sie nur 1,30 m breit sind! Doch Schwalbach hat nicht genügend Einnahmen und muss sparen, und so besteht die Hoffnung, dass diese umstrittenen Maßnahmen nicht durchgeführt werden. Wenn nämlich Straßen wirklich zu breit sind, sollte es für diese "überflüssige" Breite nur einen Verwendungszweck geben: Radfahrstreifen!
Geheimnis Fahrradbox
Seit der Wiedereröffnung des umgebauten S-Bahnhofs gibt es auf dem Vorplatz einige Fahrradabstellanlagen, die man rein zufällig entdeckt, und in der Tiefgarage sogar 12 abschließbare Fahrradboxen. Gelbe Schilder mit winzigen Piktogrammen, die leicht zu übersehen sind, weisen darauf hin. Wie diese Boxen jedoch benutzt werden können oder an wen man sich wenden kann, um dies zu erfahren, ist auch ein gut gehütetes Schwalbacher Geheimnis...

Eva Kuschel

frankfurt aktuell 1/2002 (200111)   © Copyright 1999 by ADFC Frankfurt am Main e.V.
|