Ausgabe 6/2001 November/Dezember
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Fahrradcodierung
am Vilbeler Markt
Der
ADFC Bad Vilbel setzte dieses Jahr beim traditionellen Bad Vilbeler
Markt mit seinem Angebot zur Fahrradcodierung einen neuen Akzent.
Zwölf weitere Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürger
können nun etwas ruhiger schlafen, weil die in den Rahmen ihres
Rades frisch eingravierte FEIN-Nummer (Friedberger Eigentumsidentifikationsnummer)
die Gefahr verringert, dass Diebe sich an ihrem Eigentum vergreifen
könnten.
Der Vilbeler Markt war ursprünglich bei seiner Einrichtung
im Jahr 1820 ein Vieh- und Handelsmarkt, heute ist er vor allem
ein großes, mehrtägiges Volksfest, dominiert vom Gaststätten-
und Vergnügungsgewerbe sowie von der großen Schar fliegender
Händler mit ihren Verkaufsbuden. Die Ortsgruppe Bad Vilbel
des ADFC stellte sich am Nachmittag des Marktsamstags den Besuchern
vor, bot Informationen zu den Themen Diebstahlschutz und über
die Radwegesysteme im Rhein-Main-Gebiet. Die Besucher des Infostandes
konnten allerlei Tipps und Hinweise zu Freizeitmöglichkeiten
mit dem Rad mit nach Hause nehmen.
Der "Verein der Wetterauer Apfelwein- und Obstwiesenroute",
vertreten durch Wolfgang Lazar und Jürgen Pfeiffer (die Vilbeler
Schaukelterer) sorgte für eine gelungene Umrahmung der Veranstaltung.
Sie boten frisch gepressten Süßen aus eigener Herstellung
an – eine willkommene Erfrischung an diesem heißen Tag,
die ebenso Zuspruch fand wie die Aktion des ADFC.
Das Codierungsangebot hatte sich zuvor schon herumgesprochen, und
trotz großer Hitze war der Andrang zeitweilig groß.
Eine der Kundinnen zog postwendend die Konsequenz und brachte ein
am Vortag frisch erworbenes Gefährt zur "Aufrüstung":
Wenige Tage zuvor war ein Dieb in den verschlossenen Schuppen auf
ihrem Grundstück eingedrungen und hatte ihr Rad gestohlen.
So oder so ähnlich könnte es wohl auch anderen aus dem
Kreis derer gegangen sein, die schließlich nach erfolgter
Gravur von dannen zogen.
"Können Sie die Nummer auch noch zusätzlich an der
Sattelstütze anbringen?" Diesem Wunsch konnte der ADFC
nicht guten Gewissens nachkommen, da das Fahrrad nur an wenigen
Stellen die Rohrstärke hat, die eine Gravur verträgt,
ohne dass die Stabilität des Rahmens leidet. Und wären
nicht ein exotisch gebauter Rahmen oder zeitweilige Wartezeiten
für die Codierwilligen als weitere Hinderungsgründe hinzu
getreten, so hätte der aus Frankfurt angereiste Codierexperte
Alfred Linder kaum einmal die Gelegenheit zu einer Verschnaufpause
gehabt.
Ein kleiner Wermutstropfen fiel dennoch in die insgesamt gelungene
Aktion: Entgegen früherer Zusagen war die Bad Vilbeler Stadtverwaltung
nicht in der Lage, ausreichende Fahrradabstellplätze für
die radelnden Besucher des Marktes bereit zu stellen. Die insgesamt
zwanzig auf dem Marktgelände verfügbaren, fest installierten
Plätze erwiesen sich – beileibe nicht zum ersten Mal –
als völlig unzureichend. Aber vielleicht wird das ja im nächsten
Jahr besser. Auch bei schwierigen Fällen wie dem Entscheidungsprozess
der Verantwortlichen im Magistrat sollte man die Hoffnung nie aufgeben...
Dr. Ute Gräber-Seißinger
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frankfurt aktuell 1/2001 (200111) ©
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