Ausgabe 3/2001 Mai/Junil |
Karfreitags-Sternfahrt
nach Ilbenstadt
Ilbenstadt, ein Ortsteil von Niddatal, 7 km südlich von Friedberg, war über Jahrhunderte eine katholische Enklave inmitten der ansonsten fast ausschließlich protestantischen Wetterau. Und der eigentlich kleine Ort kann sich rühmen, eines der interessantesten und ältesten Bauwerke der ganzen Umgebung aufzuweisen: die fast 900 Jahre alte spätromanische Klosterkirche des Prämonstratenser-Ordens. Schade, dass nur wenige Eingeweihte um ihre Einzigartigkeit wissen. Leider spielte uns der Wetterbericht des HR dieses Mal einen herben Streich. Die vorhergesagten Regenschauer blieben dann zwar aus, aber allein die Ankündigung hatte weniger Wetterfeste von der Fahrt abgehalten. Zugegeben, es war lausig kalt und der Wind kam häufig von vorn. Trotzdem fanden mehr als hundert TeilnehmerInnen den Weg nach Ilbenstadt, von denen etwa die Hälfte an der einstündigen, recht interessanten Domführung teilnahm. Leider auch dort Kühlschrank-Temperatur. Wie auch später in der Klosterschänke, die vergessen hatte, die für uns eigens geöffnete Gemeindehalle gut vorzuheizen. Dafür mundete aber das Essen, das wir dem Wirt schon von unterwegs detailliert aufgegeben hatten, so dass die Essensausgabe praktisch sofort nach dem Einrücken ins Lokal begann. Ein Dank an Freya, die das alles in ihrem Stübchen perfekt koordiniert hatte, bevor sie als Spätlese-Radlerin auch noch die 35 km Fahrt meisterte. Tja, einige Gruppen waren ja eher klein, aber immerhin elf Eschborner, dreizehn Dietzenbacher sowie viele Hanauer und Bad Homburger RadlerInnen fanden sich zum Schluss wohlbehalten am Zielpunkt ein. Einzelexemplare und Kleingruppen aus Karben, Kelkheim, Kronberg, Hattersheim, Mühlheim, Oberursel und Bad Nauheim wurden ebenfalls gesichtet. Frankfurt steuerte naturgemäß den Großteil bei, was aber den vielen renommierten Tourenleitern keine Probleme bereitete. Ja, wir konnten sogar unterschiedliche Schwierigkeitsgrade anbieten. Der Tempo-Liebhaber entschied sich für Michael Dorgarten, Otto Normalradlerin schloss sich Christian Kümmerlen an, der kleine Rest radelte gemächlich in der Nachhut, die dank einer Abkürzung dann noch vor den Normalradlern das Ziel erreichte. Recht einmütig die Resonanz: Zufriedenheit und die Erwartung, auch nächstes Jahr wieder dabei zu sein, bei hoffentlich besserem Wetter. Wir werden bei IHM ein Wort dafür einlegen. Man kann aber auch dem kalten Wetter etwas abgewinnen: Gegen- und Konkurrenzverkehr fand kaum statt. Und noch ein recht positives Signal: Recht viele Nichtmitglieder trugen sich in die Listen ein, manche davon waren erstmals in ihrem Leben bei einer Tour des ADFC. Sie äußerten ungefragt, dass es nicht die letzte bleiben würde. Sogar Neumitglieder konnten wir begrüßen. Wir werden wohl auch in Zukunft die Tour veranstalten, bietet sie doch die Möglichkeit, sich zwanglos mit vielen Aktiven aus Nachbarverbänden zu treffen und Nestwärme zu genießen. Die meisten Tourenleiter haben sich bereits dafür ausgesprochen, so dass zumindest aus dieser Sicht keine logistischen Probleme zu erwarten sind. Nur bei Presse und Rundfunk erhoffen wir uns noch bessere Aufmerksamkeit.Alfred Linder
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