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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Ausgabe 2/2001   März /April

Verkehrsunfallopfer — vergessen?

Tagung vom 23. bis 25. März 2001 in Rothenburg o.d.T.

Mehr als 8000 Menschen kommen allein in Deutschland Jahr für Jahr bei Unfällen auf der Straße ums Leben; über 100.000 werden schwer verletzt. Flugzeugabstürze, Schiffskatastrophen und größere Eisenbahnunglücke machen weltweit Schlagzeilen, weil die Zahl der Opfer im Einzelfall größer ist. Ein Straßenverkehrsunfall ist dagegen ein fast alltägliches Ereignis und in der Mehrzahl der Fälle sind nur wenige Menschen betroffen. Darüber berichtet allenfalls die Lokalzeitung. Die Opfer werden meist noch schneller und nachhaltiger vergessen als bei größeren Katastrophen.

Die persönlichen Schicksale der Beteiligten unterscheiden sich in beiden Fällen jedoch kaum — jedenfalls kaum grundsätzlich. Es bleibt eine Vielzahl medizinischer, psychischer und anderer — häufig auch finanzieller — Folgeprobleme zurück; manches wirkt ein Leben lang nach. Doch die Betroffenen und ihre Angehörigen bzw. Hinterbliebenen werden nach einer kurzen Phase öffentlicher oder halb öffentlicher Aufmerksamkeit nicht selten allein gelassen und müssen selbst sehen, wie sie klar kommen. Warum ist dies so? Warum haben Unfallopfer in Politik und Gesellschaft eine so schwache Lobby? Was kann und muss getan werden, um ihre Situation zu verbessern?

Solchen Fragen soll bei der Tagung "Verkehrsunfallopfer — vergessen?" nachgegangen werden. Darüber hinaus ist grundsätzlicher zu fragen und zu diskutieren, wie die aus wirtschaftlichen Gründen und von sehr vielen Menschen auch persönlich offenbar erwünschte und begehrte Mobilität so gestaltet werden kann, dass ihr gegenwärtig in vielfacher Hinsicht zu hoher Preis auf ein erträgliches Maß reduziert wird und insbesondere menschliche Opfer so weit wie irgend möglich vermieden werden.

Wir laden alle an solchen Überlegungen Interessierten herzlich nach Rothenburg ein.

Dr. Christoph Meier,
Evangelische Akademie Tutzing

Elisabeth Zorn,
Verkehrsclub Deutschland,
Landesverband Bayern

Programm der Tagung

Freitag 23. März 2001

18.00 Uhr Beginn der Tagung mit dem Abendessen

19.15 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Christoph Meier, Evangelische Akademie Tutzing • Elisabeth Zorn, VCD Bayern

19.30 Uhr Auf allen Wegen immer mehr Verkehr
Ursachen, Folgen, Steuerungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten
Prof. Dr. Heiner Monheim,
Fachbereich VI, Geographie, Raumentwicklung, Universität Trier
anschließend informelles Beisammensein in den Räumen des Tagungshauses

Samstag 24. März 2001

8.15 Uhr Frühstück

9.00 Uhr Opfer des Verkehrs — überrollt und vergessen
Zur persönlichen und gesellschaftlichen Situation von Unfallopfern
Karin Keutel, Unfallopfer Bayern e.V., Faulbach

10.15 Uhr Kaffeepause

10.30 Uhr Opfer unvermeidlich
Was kann und muß getan werden zur Vermeidung von Unfallopfern?
Podiumsgespräch mit: Frithjof Beier, Rechtsanwalt, Unfallopfer Bayern e.V., Goldbach • Dr. Bernhard Dicke, Verband der Automobilindustrie e.V., Frankfurt • Prof. Dr. Günter Kroj, Leiter der Abteilung Verhalten und Sicherheit im Verkehr, Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch-Gladbach • Günter Lehner, Dipl.-Päd. Leiter der "Akademie — Bruderhilfe, Familienfürsorge" für Verkehrssicherheit, Kassel • Götz Weich, Leiter der Hauptabteilung Verkehr der ADAC-Zentrale, München) • Jörg Thiemann-Linden, Verkehrsclub Deutschland e.V.
Moderation: Lorenz Bomhard, Nürnberger Nachrichten

12.30 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Kaffeetrinken

14.30 Uhr Mir passiert das nicht
Individuelles Risikobewußtsein und Verdrängungen bei Autofahrern und anderen Verkehrsteilnehmern
Erwin Klose, Dipl.-Psych., TÜV Süddeutschland, München

15.45 Uhr Und wenn ich doch einen Unfall gebaut habe...
Posttraumatische Belastungsstörungen bei Unfallbeteiligten
Maria Hagl, Dipl. Psych, Institut für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Ludwig-Maximilians-Universität München

17.00 Uhr Tote und Verletzte im Straßenverkehr und das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit in der Verfassung
Dr. Hans Wrobel, Senatsrat beim Senator für Justiz und Verfassung der Freien und Hansestadt Bremen

8.30 Uhr Abendessen
anschließend: informelles Beisammensein im Tagungshauses

Sonntag 25. März 2001

8.15 Uhr Frühstück

9.00 Uhr Theologische Besinnung zum Tagungsthema
Dr. Christoph Meier, Evangelische Akademie Tutzing

9.45 Uhr Betreuung der Opfer und Begleitung der Helfer
Ansätze die Probleme Betroffener aufzufangen und zu lindern
Podiumsgespräch mit:
Franz Bucher, Swissair Emergency Care Management/HE, Zürich • Heino Schiffmann, Mitglied des Vorstandes der Bruderhilfe Sachversicherung, Kassel • Maria Elisabeth Siegers, Zeller Kreis e.V., Lütjensee• Hanjo von Wietersheim, Pfarrer, Beauftragter für Nofallseelsorge der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Wiesenbronn • Peter Zehentner, Organisatorischer Leiter beim Kriseninterventionsteam, München
anschließend Plenumsdiskussion

11.30 Uhr Für eine natur- und menschenverträgliche Mobilität
Prof. Dr. Rolf Kreibich, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin

anschließend Abschlussdiskussion zur Tagung

12.30 Uhr Ende der Tagung mit dem Mittagessen

EAT Programm 03/01 Verkehr,
Stand 26.02.01

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