Skip to content

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe

Ausgabe 4/2000   Jul. / Aug.


Tourenvorschlag: Rund um Wiesbaden

Bekanntlich finden sich in der neuen BVA Regionalkarte 1 : 75.000 viele ADFC-Tourenvorschläge. Um die sehr positive Erfahrung, die mit einem dieser Vorschläge gemacht wurde, wiederzugeben, sei hiermit das einschlägige Schreiben an Harald Braunewell wiedergegeben:

„Lieber Harald,

schon im vorigen Jahr, als wir den Vorschlag des Wiesbadener ADFCs in die Regionalkarte übernahmen, hat mir die Strecke von „Rund um Wiesbaden" sehr gut gefallen. Nachdem ich auf 2 Vortouren den Verlauf genau erkundet habe, habe ich am 18.6. diese Tour geführt (dabei tatkräftigst unterstützt von Eva Kuschel von der Ortsgruppe Eschborn/Schwalbach), und möchte Dir davon kurz berichten.

An der Wörthspitze fand sich eine fröhliche Gruppe zusammen (insges. 21 Teilnehmer). Die S 1 transportierte uns nach Mainz-Kastel. Die neue ICE-Trasse bereitet keine Probleme, da sie überbrückt ist. Die Strecke durch’s „Ländche" am Wäschbach entlang ist sehr attraktiv. Langsam pirscht man sich an den Taunus heran, den man bei Rambach erreicht. Die Einfahrt ins Goldsteintal („vor Sonnenberg nach rechts") ist gut zu finden. Das steilste Stück (11%) kommt direkt nach dem Schützenhaus. Wir sind dann über den Kögler Weg zum Rabengrund gefahren, haben uns allerdings die Leichtweißhöhle geschenkt. Bei nördlicher Umfahrung des Rabengrundes kommt man zu einer Quelle, an der sich die Trinkflaschen gut auffüllen lassen. Der Biergarten Chausseehaus ist sehr zu empfehlen, da groß und zwanglos (Selbstbedienung). Die Gerichte sind sehr wohlschmeckend und ausgesprochen reichlich.

Den weiteren Tourenvorschlag habe ich abgewandelt. Auch die Variante lohnt sich sehr. Auf dem Rheingauer Pfad ging es zunächst Richtung Georgenborn, dann aber die alte Rheingauer Straße abwärts und in einem rechten Winkel nach links. Am Golfplatz Rheinblick vorbei führt diese Strecke zum Forsthaus Rheinblick. Wir bogen dann nach rechts Richtung Frauenstein ab. Vor dem Ortseingang Frauenstein gibt es derzeit links und rechts beladene Kirschbäume, so weit das Auge blickt, und an der Straße einen Verkaufsstand neben dem anderen. Die gesamte Gruppe hat sich gern und reichlich eingedeckt. Dann wurde ein „Platter" festgestellt. An dieser Stelle war die Unterbrechung nicht zu unangenehm. Die weitere Route führte über den „Nürnberger Hof" mit einem phantastischen Ausblick in die Rheinebene und die abfallenden Weinberge zum Schiersteiner Hafen. Anschließend fuhren wir die Standardstrecke zurück (durch Schierstein, Biebrich und Amöneburg). Die Abschlußrast legten wir an einem Weinprobierstand in Mainz-Kostheim ein, bevor einige Radler nach Frankfurt und ein anderer Teil der Gruppe ab Hochheim mit der S 1 zurückfuhren.

Die Tour kam bei allen Teilnehmern sehr gut an und wird natürlich im nächsten Jahr wiederholt. Als spontane Anerkennung ist mir ein Neigungsmesser geschenkt worden. Das ist ein kleines, am Lenker anzubringendes Gerät, das im Prinzip eine Wasserwaage darstellt. An der Position der Luftblase läßt sich der Prozensatz einer Steigung oder einer Gefällstrecke ablesen. Zum einen habe ich mich über den Neigungsmesser selbst, zum anderen über die damit ausgedrückte Anerkennung riesig gefreut.

Welch tolle ADFC-Tourenvorschläge in der Regionalkarte stecken, hat die Gruppe gestern also anschaulich „erfahren".

Du bist derzeit hoffentlich auf vielen schönen, frühsommerlichen Touren unterwegs.

Viele Grüße,

Christian [Kümmerlen]"

Es kann also nur empfohlen werden, den ADFC-Tourenvorschlägen der neuen BVA-Regionalkarte zu folgen.

Parke nicht auf unseren Wegen

Liebe ADFC`ler,

Radfahrern und Fußgängern wird das Leben in der Stadt nicht immer leicht gemacht: Zugeparkte Fahrradwege und Gehwege erfordern oft das gefährliche Ausweichen auf die Fahrbahn.

"Parke nicht auf unseren Wegen"-Zettelchen zu verteilen, ist sicher eine Möglichkeit, seinen Unmut zu äußern.

Ich möchte hiermit auf eine andere, weit wirkungsvollere Variante verweisen, nachdem der durch das Ordnungsamt ausgeübte Druck auf die Falschparker offensichtlich nicht ausreichend ist.

Nebenstehend ist ein Vordruck abgebildet, den sich jeder einmal erstellen und vervielfältigen kann. Davon nebst einem Kugelschreiber einige Exemplare in der Tasche ist es nun wirklich kein großer Aufwand, Falschparker zu notieren und bei nächster Gelegenheit auf ein Faxgerät zu legen und ans Ordnungsamt zu senden.

Je mehr Fahrradfahrer sich anschließen, umso deutlicher wird der Wunsch nach freien Radwegen den rücksichtslosen Autofahrern mitgeteilt.

Ich bin selbst auch manchmal Autofahrer und weiß, daß es teilweise nicht leicht ist, den Wagen irgendwo abzustellen; dennoch ist es ein Unding, Rad- und Gehwege als Parkraum zu mißbrauchen.

Jedem Autofahrer sollte klar sein, daß er umso staufreier vorankommt, je mehr Leute mit dem Fahrrad unterwegs sind; um dies zu unterstützen, sollte er sich nicht nur Fußgängern und Fahrradfahrern gegenüber gleichermaßen defensiv und rücksichtsvoll verhalten, sondern in jedem Fall deren Schutzraum respektieren.

Mit freundlichem Gruß

(Name der Redaktion bekannt)

Umzug nach Norden

Wie ich bemerke, habt Ihr noch nicht mitbekommen, dass ich umgezogen bin. Ich habs zwar der Zentrale in Bremen mitgeteilt, aber die haben es wahrscheinlich nicht Euch weiter erzählt. Nunja, ich der Volker Anton [...] wohne nun bei Düsseldorf und werde auch schon von denen dort mit einem Heftchen bedacht. Diese ist zwar nicht annähernd so schön wie FRANKFURT aktuell, aber da kann man nichts machen, denn ich will es ja keinem Fahrradkurier verübeln, der nicht immer bis hier in den hohen Norden [Düsseldorf – hoher Norden? Wenn das die Norddeutschen hören ... Anmerkung der Redaktion] radeln will, nur um mir die Zeitschrift zu überreichen.

Nix für ungut, habt ne schöne Zeit auch ohne mich.

Euer Volker Anton

Die Frauenquote, Sinn oder Unsinn?
Ein heiß zu diskutierendes Thema

Es war auf der letzten Mitgliederversammlung bereits nach 21h30, als das Thema Frauenquote durch Antrag eines Mitglieds angerissen wurde. Zu spät jedoch, um noch ausführlich darauf einzugehen.

Man muss sich doch folgendes mal vor Augen fuhren: Angenommen, aus welchen Gründen auch immer, lassen sich zu wenig Frauen für die festgelegte Quote bzw. zu viele Männer als Vorstandskandidat(inn)en aufstellen. Konsequenz:

Einer oder mehrere männliche Kandidaten könnten, obwohl für diese ehrenamtliche zeitintensive Tätigkeit willens und fähig, nur aufgrund ihres Geschlechts nicht in den Vorstand gewählt werden (so bereits passiert vor einigen Jahren). Undenkbar! Hier werden doch wertvolle Chancen vertan! Die Eignung eines Mitglieds für die Vorstandsarbeit hängt doch wohl von seiner Motivation, seinen Fähigkeiten, seinem Teamgeist und dem ihm entgegengebrachten Vertrauen der Mitglieder ab, aber doch nicht von seinem Geschlecht .

Abgesehen davon ist auch einem männlichen Vorstandsmitglied zuzutrauen, auch die Interessen der weiblichen Mitgliedschaft zu vertreten, zumal das Geschlechtsspezifische bei den Zielen des ADFC m.E. ohnehin von untergeordneter Bedeutung ist

Darüber hinaus ist es für eine Frau äußerst entwürdigend, nur als Quotenfrau gewählt zu werden, und nicht, weil die Mitgliedschaft ihr für die Vorstandsarbeit die erforderlichen Fähigkeiten zuspricht.

Die Frauenquote ist wohl mal mit dem Zweck eingeführt worden, die Tätigkeit von Frauen in unserem Verein zu fördern und ihre Präsenz zu sichern, geprägt vom feministischen Gedankengut der Zeit und einer damit zusammenhängenden Modewelle (z.B. hochdotierte Posten an Unis, Parteien). In unserem Verein mit ehrenamtlichen Posten ist eine Geschlechterquote jedoch unnötig; jeder, ob männlich oder weiblich, kann sich bei uns selbst aus Eigeninitiative fordern, ohne dass als „Rahmenbedingung" eine Quote festgeschrieben sein muss.

So richtig konnte mir noch keiner den Ursprung und die Begründung der Frauenquote in der Satzung erklären, wahrscheinlich weiß es auch keiner mehr so genau.

Was spricht denn, obige Argumente betrachtend, nun noch gegen die Abschaffung der Frauenquote? Sie hemmt doch die Tätigkeit unseres Vereins! Ich kann im Interesse des ADFC nur hoffen, dass man sich meiner Meinung anschließt und dass die sicher sehr emotionsgeladene Diskussion dieses Themas zugunsten des Vereins ausgeht.

Anja Stolze

Vernetzung Fehlanzeige. Die hessichen Radfernwege II

Im Zeitalter der Globalisierung und der Vernetzung sollte man meinen, das würde auch für die hessischen Radfernrouten gelten können. Gilt es doch, ein Nebeneinander der verschiedensten regionalen und lokalen Routen-, Straßen- und Wegesysteme zugunsten fahrradtauglicher Synergien zu vermeiden.Vernetzung heißt auch, eine Straße bei Vorhandensein alternativer fahrradtauglicher Verbindungen verlassen zu können.

Derzeit präsentieren sich Ansammlungen von bis zu 5 Fahrradwegweisern (z.B. Raum Miltenberg/Wertheim) verschiedener Provenienz unkoordiniert an einem Pfosten. Das Problem, dass von diesen Routen auch noch einige auf Rund-um-den-Kirchturm-Basis gegründet zu sein scheinen, ist ein besonderes und nicht hier zu behandelndes.

Die Landesfernrouten mögen unter sich zweifellos schlüssig durchnumeriert sein (vgl. „Neues Blatt.....", H. Braunewell fa3/2000). Aber wer denkt an jene, die in das Netz abseits markanter Knotenpunkte von außen einfahren. Vielmehr stößt man dann bei Landesfernrouten dort, wo es interessant erschiene, auf einen solchen Weg per Fahrrad als „Quereinsteiger" einzuschwenken (sei es z.B. der R11 bei Kirchheim oder der R6 bei Usingen-Wilhelmsdorf), stellenweise auf Abenteuerliches. Anders kann an Schnittstellen verschiedener Trassen (z.B. Straße u. Wirtschaftsweg) ein Landesfernrouten-Wegweiser mit nackter Routennummer und ohne konkrete Zielangabe kaum bezeichnet werden. Mancher zu einer Straße paralleler Alternativweg bleibt deshalb mangels Zielgewißheit unbenutzt.

Kurzum, hier besteht noch umfassender Ergänzungsbedarf für die Landesfernrouten und Lernbedarf für jene Planer, die meinen, Radfahrer kämen nur von numerierten Wirtschaftswegen und nicht auch von ganz normalen Straßen.

Tilman Kluge

frankfurt aktuell 4/2000 (2000419)   © Copyright 1999 by ADFC Frankfurt am Main e.V.
|