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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Ausgabe 6/1999   Nov. / Dez.


Kleines ABC
großer Radfahr-Irrtümer

Dem KLAPPRAD hinge noch immer das Kofferraum-Odium seiner BabyJahre an...
Mitnichten: Erstens geht seine Historie auf den militärischen Einsatz im 1. Weltkrieg zurück und nicht auf die Auto-Euphorie der siebziger Jahre und zweitens sind inzwischen so viele und so perfekte Falträder mit hervorragenden Fahreigenschaften auf dem Markt, dass lediglich Heim-Stell- und/oder Geldbeutelplatz-Probleme daran hindern können, sich eines zuzulegen - mit einem konventionellen Rad kann es - mit Ausnahme der geringeren maximalen Zuladung von Gepäck - allemal mithalten, und der Vorteil, den fahrbaren Untersatz in Sekundenschnelle auf ein Mimimalpackmaß schrumpfen lassen zu können, ist seit vielen Jahrzehnten unbestritten!

Die LENKER von Mountainbikes müssten so extrem breit sein...
Mitnichten: das müssen sie nur für Menschen, die z. B. ihre Autos auf muskelschwellige Kotflügel umrüsten oder mit Breitreifen auf der Flaniermeile unterwegs sein müssen - wir anderen wissen, dass diese Armhaltung den Luftwiderstand erhöht, die Armkraft im Wiegetritt nicht voll zur Wirkung kommen lässt und die Blutzirkulation nicht gerade befördert. Im übrigen ist der Breitlenker eher unpraktisch: z. B. wird der sowieso schon viel zu schmale Streifen, der für das Vorziehen bis zur Rot-Ampel zwischen der Auto-Warteschlange und dem Bordstein zur Verfügung steht, durch den Breitlenker noch seltener nutzbar - die Armbewegungen sind beim Breitlenker im Straßenverkehr unverhältnismäßig groß - und nicht nur den Herrn Jesus haben die damaligen Machthaber schon in 6 Stunden mit dieser Armposition total fertig gemacht!!

LICHT am Rad sei wegen der 'taghellen' Beleuchtung unserer Stadt- und Dorfstraßen einfach überflüssig und noch weniger ein Kavaliersdelikt als 'Alkohol am Lenker' (für welches Delikt es mittlerweile ja auch Punkte in Flensburg gibt)...
Mitnichten: Alle Verkehrsteilnehmer reagieren ab einschließlich Dämmerung vornehmlich auf sich bewegende Lichtquellen (das haben wir mindestens von unseren Jäger- und Sammlervorfahren geerbt). Kein Licht zu haben ist nicht nur für den Dunkelmann oder die Dunkelkfrau ein Sicherheitsrisiko - sie wollen ja schließlich selbst gesehen werden - sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmer! Sogar das angeblich ’nur bei Tageslicht benutzte’ Rad mit nicht funktionierender Beleuchtung und/oder fehlenden Strahlern stellt ein solches Risiko dar: Es ist ja nicht auszuschließen, dass es doch mal auch in der Dämmerung (z. B. bei der verzögerten Heimfahrt) oder gar bei völliger Dunkelheit benutzt werden könnte!!!

Das LIEGERAD erfülle alle Ansprüche, die an ein perfektes Rad gestellt werden könnten...
Mitnichten: ('Nix für ungut' - sagen die alten Frankfurter):
Zugegeben , das System 'Liegerad-Mensch' hat einen nicht zu unterbietenden Luftwiderstandsbeiwert - aber meine Augen verlieren infolge der niedrigen Sitzposition den Überblick im Verkehrsgewühl... Zugegeben : ich sitze in einem solchen 'Sesselrad' besser als in Abrahams Schoß - aber meine Nase schnorchelt im Abgassumpf der Straßenschluchten erheblich mehr vom Parfum der automobilen Gesellschaft... Zugegeben : ich sitze (siehe oben) besser - aber will ich das überhaupt?? Muss ich das Training ganzer Muskelpartien, z. B. im Wiegetritt am Berg, ein für alle Mal einstellen?? Zugegeben : ich fiele (wenn ich denn eins hätte) mit meinem Liegerad ganz schön auf - aber erfüllt nicht allein schon der Helm auf dem Kopf den gleichen Zweck???
Und schwerer und sperriger und bei niedrigen Geschwindigkeiten schwerer in der Spur zu halten als ein herkömmliches Fahrrad ist es doch wohl allemal!!

MICHELIN-REIFENHEBER seien unzerbrechlich...
Mitnichten: Auch diese gelben Wunderheilmittel altern und knacken weg, mögen sie noch so wunderschön breit sein, auf der am Reifenrand anzulegenden Seite gleitfähig glatt, auf der anderen am Felgenrand 'einhakenden' profiliert und obendrein auch noch so schön abgerundete Ecken und Kanten haben (was alles verständlicherweise keinerlei Einfluss auf das verwendete Material bzw. den Produktionsprozess haben kann!!).

frankfurt aktuell 6/1999 (1999625)   © Copyright 1999 by ADFC Frankfurt am Main e.V.
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