Was tun im Winter, wenn...
die Fahrbahn nicht glatt ist, wohl
aber der Radweg?
Wer früh morgens zur Arbeit fährt, wird diese Situation kennen: Die Straßen wurden
schon vom Schnee geräumt bzw. gestreut, aber die Radwege waren noch nicht dran. Dann gilt
die Radweg-Benutzungspflicht der Straßenverkehrsordnung nicht, da der Radweg seines
Zustandes wegen nicht befahrbar ist. (Kommentierung zu §2 StVO in: Jagusch/Hentschel,
Kommentar zum Straßenverkehrsrecht, München 1997.) Sie müssen also in diesen Fällen
nicht absteigen und Ihr Rad schieben, sondern dürfen die Fahrbahn der Autos benutzen.
Denken Sie bei der Benutzung der Fahrbahn daran, daß man Sie gut sehen können muß.
bei Schneematsch das Antriebsrad Ihres Dynamos
"durchrutscht"?
Hier können Aufsteckkappen für das Antriebsrad helfen (gibt's im Fahrradhandel). Es gibt
sie als transparente, eher dünne Kappen - sie können schon nützen. Bessere Erfahrungen
habe ich mit nicht transparenten schwarzen Kappen gemacht (geringfügig teurer). Sie
rutschen viel weniger durch; allerdings ist es manchmal notwendig, den Dynamo neu zu
justieren, weil diese Kappen auch im Durchmesser etwas dicker sind. Dadurch dreht sich
auch das Antriebsrad etwas langsamer - Ihr Licht wird etwas dunkler. Gegenüber keinem
Licht bei durchrutschendem Dynamo ist das jedoch das kleinere Übel.
es regnet, Sie jedoch nicht naß werden möchten?
Dann sollten Sie auf dem Fahrrad nicht zum Schirm greifen: Er beansprucht eine Hand, die
besser an den Lenker gehört, und bei Wind entfaltet er schon eine gefährliche Dynamik.
Greifen Sie lieber zu Ihrem Regenzeug: Grundausstattung sollte ein Regenponcho sein, unter
dem man weniger schwitzt als z. B. in einem Regenanzug. Ein Poncho ist jedoch auch
windanfälliger. Für welche Art des Regenschutzes Sie sich auch immer entscheiden: Kaufen
Sie nur gelbes Regenzeug, das möglichst hinten und vorn lichtreflektierende Streifen hat.
Sie werden Ihr Regenzeug nicht bei strahlendem Sonnenschein tragen, auch nicht unter der
Neon- und Strahlerbeleuchtung eines Geschäftes, sondern bei grauem Tagesregen oder bei
schwarzglänzendem Nachtregen. Dann zeigt sich die Stärke von gelber Farbe und
reflektierenden Streifen: Man kann Sie besser sehen, und dadurch sind Sie - und andere -
weniger gefährdet. Kaufen Sie Ihr Regenzeug nach Sicherheitsaspekten, nicht nach
Modegesichtspunkten. Meiden Sie Farben, die bei grauem Wetter eher tarnen als sichtbar
machen: Grau, dunkelgrün, dunkelrot oder dunkelblau.
Gerd Büttner im Leezenkurier Herbst/Frühjahr 1998/1999
|