Kleines ABC
großer Radfahr-Irrtümer
Ketten
könnten auch mit ganz
gewöhnlichem "Nähmaschinen- und Fahrradöl" geschmiert werden ...
MITNICHTEN!
Nach der Bereifung ist wohl die Kette - gerade bei den
Kettenschaltungen - das sensibelste Teil unseres Fahrrads. Ungeschmiert, dazu noch zu
lange gefahren, schreit sie wortwörtlich zum Himmel, wird rostig braun und,
Glieder-aufbockend, knackig laut. Kein Wunder, besteht sie doch aus vielen Hundert
einzelnen mit 100stel Millimeter Genauigkeit aufeinander gleitenden Teilen!!
Nun, das ganz normale Fahrrad-Öl kriecht nicht in die Spalten zwischen den Kettengliedern
und es zieht den Staub an. Immerhin ist es besser als gar keines und verhindert
Rostansatz, der mit seiner braunen Farbe einen Materialfehler in der Struktur des
Benutzers oder der Benutzerin des Rades signalisiert. Ungleich effektiver wirkt
Spezial-Kettenöl oder -Fett, das kriecht in die Kettenglieder und läßt sich auch nicht
mehr durch den dort herrschenden extrem hohen Druck - bei den Profis ist das mehr als eine
Tonne pro mm2!! - herauspressen. Wer es ganz gut mit der Kraftübertragung am Rad meint -
schließlich unterliegen mit der Kette auch Kettenblätter und Ritzel einem enorm hohen
Verschleiß - wechselt 3 Ketten im Turnus: Die 1., nach 1500 km schon ein wenig gelängte
Kette wird nach der 3. wieder aufgelegt, dann läuft sie auf den kleinen Ritzeln noch
nicht über, und hilft so im Verein mit den anderen beiden Ketten mit, die Lebensdauer der
gesamten Kraftübertragung auf das doppelte oder gar dreifache zu verlängern:
Schließlich sind ja die berüchtigten "Haifischzähne" auch nicht gerade das
Gelbe vom Ei! Im übrigen - freundlicher Hinweis von Reiner H. Rauschenberg - sollten
Ketten nicht ständig unter Voll-Last (mit den zuvor beschriebenen Verschleiß-Folgen)
geschaltet werden...
KETTENSCHALTUNGEN
seien prinzipiell den Nabenschaltungen
überlegen ...
MITNICHTEN
, die Hersteller der neuen Generation mit bis zu 14 Gängen im
Getriebe haben im Rennen um die Gunst der Pedaleure gegenüber den
Aussenbord-Schaltwerkern erheblich an Terrain gewonnen - die Grenzen der Einsatzbereiche
haben sich stabilisiert! Wer nach wie vor aus ergodynamischen Gründen mit rundem Tritt
leichtgewichtig und pflegebewusst über Berg und Tal schweben will, sollte
"Kette" wählen, wem Gewicht nichts ausmacht, weil der Einkaufskorb sowieso
schon überquillt, fährt die robuste "Nabe"! Immer noch kurz, aber aus
geschlechtsspezifischen Abnormitäten unserer Muttersprache, die unsere auch germanischen
Nachbarn z.T. durch königliches Dekret, z.T. schon vor Jahrhunderten, abgeschafft haben:
jedem/r das Seine/Ihre!!!
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