Ausgabe 1/1999 Jan. / Feb. |
Fortschritte in Sachen Codierung In der letzten Ausgabe von frankfurt aktuell haben wir darüber berichtet, daß die CDU einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung gerichtet hat, in Kooperation mit dem ADFC, der Polizei und der Versicherungswirtschaft Arbeitslose mit der Codierung von Fahrrädern und Autos zu betrauen. Dieser Antrag wurde im Rechtsausschuss der Stadt einstimmig akzeptiert, die Stadt hat zwischenzeitlich über eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit uns Kontakt aufgenommen. Ein erstes, recht harmonisches, Gespräch hat bereits stattgefunden. Natürlich ist noch eine Menge an Vorarbeiten zu leisten, bis die erste ABM-Stelle geschaffen ist, um Codierungen in größerem Maßstab durchzuführen. Klar, daß Fahrradhändler, die bereits über ein Codiergerät verfügen, über die vermeintliche Konkurrenz im ersten Moment wenig erfreut sind. Aber auch hier ist die Börsenweisheit gültig, wonach die Hausse die Hausse nährt. Konkret: je mehr Stellen die Codierung anbieten, um so bekannter wird das System in der Öffentlichkeit, um so mehr Leute werden sich dann selbst von der Idee anstecken lassen. Also werden alle Anbieter, wenn auch in unterschiedlichem Umfang, von diesem Boom profitieren. Und die Sicherheit am allermeisten. Die Versicherungswirtschaft sollte diesen für sie nützlichen Trend durch ein entsprechendes Rabattsystem fördern. Gezielte VerbraucherInnenanfragen könnten da ein wenig nachhelfen. Die Friedberger Polizei und das Landeskriminalamt haben nachhaltig daran gearbeitet, die Codierung in Hessen bekannt zu machen und den sintemalen abseits stehenden Polizeidienststellen nahezubringen. Deren Idee, die auch ich seit Jahren vehement vertrete, ist es, alle Wertgegenstände nach diesem System vor Klau zu schützen bzw. Täter damit schneller aus dem Verkehr zu ziehen. Die "popelige Fahrradcodierung" allein erzeugt bei der Mehrheit der Bevölkerung keine ausreichende Aufmerksamkeit, weil häufig Räder benutzt werden, für die der finanzielle Aufwand nicht lohnt. Anders sieht es aber aus, wenn das gleiche Verfahren ein Gemälde, einen wertvollen Teppich oder Schmuck bzw. die Videokamera/das Handy vor Diebstahl schützt. Klar, daß der ansonsten identische Code dann mit dafür geeigneten Werkzeugen aufgebracht werden muß. Vorteil: Das System wird bekannt, die Gefahr für Diebe und Hehler steigt steil an. Diese weitergehende Aufgabe entspricht wohl nicht unserer fahrradbezogenen Satzung und ist unter dem ADFC-Dach schwer durchsetzbar. Dies wird mich aber nicht daran hindern, an kreativen Lösungen zu basteln, vielleicht auch außerhalb des Vereins, ausdrücklich aber nicht zu dessen Nachteil. (al) |
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