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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe

Leser MEINUNGEN

„Wo nur ist die A5?“,
Frankfurt aktuell 6-2024

Ich habe mich bzgl. der A5-Demo sehr über das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes gefreut. Da er die Gefahr von Auffahrunfällen an Stauenden so ernst nimmt und Unfälle bekanntermaßen eine sehr häufige Ursache von Staus sind, erwarte ich in Kürze auch höchstrichterliche Urteile für ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen sowie ein 24/7-LKW-Fahrverbot. Letztere fallen ja gerne auf durch verlorene Ladung, Ausbrennen oder Querliegen nach Touchierung der Mittelleitplanke, alles Gründe für eine Vollsperrung mit Staufolge. Soviel Vertrauen habe ich in unseren deutschen Rechtsstaat, dass ich vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof diese Konsistenz seiner Urteile erwarte. Sollte ich da enttäuscht werden, würde ich mir die Freiheit nehmen, über die Scheinheiligkeit des Demoverbots nachzudenken.

Funfact: ich habe bei der Kundgebung am Westkreuz mal auf dem Handy geschaut, wie sich die Demo auf die Stausituation auswirkt. Zu meiner großen Überraschung habe ich festgestellt, dass bei Googlemaps die Originaldemoroute auf der A5 als gesperrt angezeigt wurde. Keine Ahnung, wieviele Autofahrer sich durch Googlemaps über unnötige Umwege navigieren ließen. Und merke: die Sprunghaftigkeit deutscher Gerichtbarkeit überfordert amerikanische Hightech-Unternehmen.

Christian Martens
„Alter Weißer Mann“,
Frankfurt aktuell 6-2024

Dem Wunsch von Henning Kaufmann nach einer deutlichen Stellungnahme des ADFC kann man nur den Wunsch hinzufügen, dass die Schnellfahrer auf die Regeln achten. Wir erwarten von Autofahrenden, dass sie einen Mindestabstand von einen Meter beim Überholen einhalten. Oft muss ich froh sein, wenn ein Abstand von 20 cm eingehalten wird – manche Radwege sind schlicht und einfach so schmal, dass sie sicheres Überholen nicht zulassen, etwa derjenige an der Südseite der Adickesallee. Der wurde mit 2,50 Meter Breite auskömmlich geplant, auch wenn in den Radweg eingebaute Absperrungen entlang der Fahrbahn zuweilen nur 2,20 bis 2,30 Meter an nutzbarer Breite übrig lassen. Auf dem Abschnitt zwischen Eysseneckstraße und Fußgängerampel Bertram­straße wird es kritisch. Der Radverkehr ist dort in beide Richtungen zugelassen, alles vorbildlich beschildert und sogar mit Mittelstreifen markiert. Leider bleiben für die Fahrtrichtung Osten nur 90-95 cm übrig. Da ist Überholen schlicht und einfach nicht möglich. Trotzdem werde ich regelmäßig auch dort überholt. Manche klingeln, wohl um mich zu warnen. Aber wovor warnt man mich? Vor der Gefahr, die der Überholende selbst schafft. Das empfinde ich so wie das „Platz-da-hupen“ von Autos. Man könnte sich da eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Radfahrende wünschen, auch zum Schutz der Fußgänger. Besser wäre freilich einfach nur freiwillig entschleunigtes Radfahren – 15-20 km/h reichen aus, zumal auf Radwegen, die nicht baulich von Fußgängerwegen getrennt sind.

Rudolf von Laun
„Der Chefkümmerer“,
Frankfurt aktuell 6-2024

Liebe „Frankfurt aktuell“-Redaktion,

danke für euren Bericht über das Radfahrbüro und das Verkehrsdezernat.

Mich hat es gefreut, dass hier diejenigen, die in der Verwaltung für die Umsetzung der Radwege sorgen, gewürdigt werden.

Sehr anschaulich finde ich auch die Foto-Dokumentation besonders zum neuen Radweg in der Eschersheimer Landstraße, dieser Lückenschluss ist aus meiner Sicht gut gelungen.

Für mich als Radfahrerin und Mitglied im Ortsbeirat ist der ADFC ein wichtiger Partner. Schön, dass ihr in der Stadt und in den städtischen Gremien so präsent wart im vergangenen Jahr.

Euch allen eine schöne Weihnachtsfeier, frohe Weihnachten und alles Gute für 2025!

Karin Guder,
Mitglied im Ortsbeirat 3 (Nordend)
„Der rote Teppich wird nach Norden ausgerollt“,
Frankfurt aktuell 6-2024

Ist alles Gold, bzw. Rot, was blinkt?

Endlich, es gibt einen Fahrradstreifen entlang der Eschersheimer Landstraße im Dornbusch. Was in anderen nordeuropäischen Ländern entlang einer vierspurigen Hauptstraße einfach normal ist, soll man in Deutschland bejubeln – und das, obwohl es den Fahrradstreifen zwischen Marbachweg und Hügelstraße nur stadtauswärts gibt. Von nichts zu etwas – es ist eine Verbesserung.

Dennoch bin ich kritischer als Ansgar Hegerfeld in seinem Artikel in der letzten Ausgabe dieses Blattes. Irgendwie wirkt diese Maßnahme doch als eine sehr kostengünstige und damit vor allem auch potenziell reversible Variante.

Warum ist es (leider nicht nur hier) in Frankfurt der Standard, einen Fahrradstreifen zwischen Parkplätze und Fahrstreifen zu bauen, bzw. zu malen? Schon jetzt passiert häufig, was zu erwarten war: Es wird auf dem Fahrradstreifen gehalten. Außerdem müssen parkende Autos sowieso den Fahrradstreifen queren und zeitweise belegen. Für diese Lösung wurde außerdem kurz vor der Kreuzung mit der Miquel­allee ein Fahrradstreifen aufgegeben, der zwar nicht übermäßig breit war, aber immerhin hinter den längsparkenden Autos entlang führte und für Frankfurter Verhältnisse eine gewisse Qualität hatte.

Breit ist natürlich schön, aber schön wird es vor allem, wenn ein breiter Fahrradweg in zwei Richtungen führt und durch eine durchgehende Bordsteinkante vom Autoverkehr getrennt wird. Breit ist weniger schön, wenn der Streifen wie eine überdimensionierte Improvisation wirkt, die gewiss die Autolobby dazu verführt, sich über den Nutzen solcher Maßnahmen zu beschweren.

Damit sich ein Fahrradstreifen als natürlicher Teil in einen bewusst eingerichteten öffentlichen Raum einfügt, hätte es eine umfassendere Umgestaltung der Eschersheimer Landstraße gebraucht. Das gilt eigentlich über die ganze Länge zwischen Hügelstraße und Miquelallee, aber das Chaos wirkt im Bereich der Haltestelle Dornbusch am stärksten. Zu lange Parkplätze, eine Straßenführung die mal breit ist, mal eingeengt. Ein superenger Fußgängerweg zwischen U-Bahngleisen und Autoverkehr: Es hätte alles behoben werden können, wenn nicht mit minimalen Mitteln (malen, Poller in den Boden bohren) dieser Weg „gebaut“ wäre.

Nun gilt vermutlich, das Provisorien am längsten halten – wenn eine neue Stadtregierung nicht sogar auf die Idee kommt, Rotes wieder Schwarz zu malen. 

Tim (Teunis Marius) van de Griend