Auf zum 7. Bieradlon!
(Rad-)Sportlich von Bier zu Bier
Mittlerweile schon eine Traditionstour unter den Mehrtagestouren fand in diesem Jahr unter der kundigen Leitung unserer beiden „Biersommeliere“ Christiane und Wolfram der 7. Bieradlon statt. Diese gelungene Mischung aus sportlich anspruchsvollem Tourenprogramm und gemütlichem Biergenuss am Abend entsprang 2018 einer genialen Idee der beiden. Nun muss man sich das natürlich nicht nur als einfaches Biertrinken vorstellen, es findet selbstverständlich auch eine Bewertung der verschiedenen Biere statt, die am Ende zur Kür eines Siegerbieres führt.
Pünktlich 8:15 in der Frühe fand sich die gutgelaunte Gruppe am Frankfurter Hauptbahnhof ein – die meisten Wiederholungstäter in Sachen Bieradlon – um in eine abwechslungsreiche Tour über 5 Tage durch den Vogelsberg, Mittelhessen und Nordhessen zu starten, zunächst mit einer Bahnfahrt nach Gießen.
Auf dem Bahnhofsvorplatz in Gießen gab es eine kurze Einführung für den Tag vom Tourenleiter Wolfram. Dann ging es auf die Räder, raus aus der Stadt der Wieseck entlang auf dem R7 auf flacher Strecke zur ersten Frühstückspause auf dem Marktplatz in Grünberg. Die wunderschöne Altstadt mit den Fachwerkbauten lud zu einem kurzen Bummel ein. Leider war der Diebesturm – eines der Wahrzeichen der Stadt – noch verschlossen. Ein Rundblick von dort hätte sich sicher gelohnt.
Das „Lauterbacher“ wartet auf Bewertung
Wer glaubte, dass es nun so gemütlich weiter ging, hatte wohl die Etappenbeschreibung nicht richtig gelesen. Auf einem immer steiler werdenden Track erklomm die tapfere und schweißgebadete Gemeinschaft Ulrichstein, welches gleichzeitig das Tourdach war (570 m). Dort wartet eine nasse Abkühlung in Form eines Naturschwimmbades als Lohn der Mühe, wobei verraten werden kann, dass hier einige ihr erstes Tour-Bier genossen.
Der Rest der Strecke ließ sich mühelos bewältigen, da es nun bergab nach Lauterbach / Maar ging. Hier wartete das „Lauterbacher“ auf seine Bewertung.
Die Tour führte die nächsten Tage über die sanft hügeligen Weiten des Schwalmtals und schließlich in die Berge hinauf nach Bad Wildungen und später vorbei an der Edermündung über Guxhagen und Melsungen nach Malsfeld. Hier war ein längerer Aufenthalt eingeplant, bevor es nach Fulda, der letzten Station, weiterging. Und damit alle fit in den Tag starten konnten, wurde regelmäßig eine Morgengymnastik angeboten.
Vielfältig waren die Highlights während der Tour: Nordhessens Kleinstädte luden durch ihre mittelalterlichen Fachwerkbauten immer wieder zum Verweilen und Staunen ein. Kulturbegeisterte kamen zweifelsohne auf ihre Kosten, so wie im schönen Alsfeld oder bei der imposanten Aussicht auf Fritzlar, die Stadt der Türme.
Bierverkostung in Malsfeld
Aber es gab auch weniger Bekanntes zu entdecken. Malsfeld, ein kleiner Ort mit ca. 4000 Einwohnern, beherbergt eine Brauerei, die vor kurzem noch das „Löwenbier“ (nicht zu verwechseln mit dem bayerischen „Löwenbräu“) gebraut hat. Vor Ort kann noch das Museum besichtigt werden, und auf Anfrage kann man sein eigenes Bier dort brauen. Die Brauerei existiert dort nicht mehr eigenständig, sie wurde inzwischen Teil der Hütt Brauerei (Baunatal). Eine Kostprobe des hiesigen Bieres gab es nach einer interessanten Ortsbesichtigung und dem Museumsbesuch. Am letzten Tag führte der Weg auf dem R1 entlang der Fulda zunächst nach Rotenburg an der Fulda und weiter nach Bad Hersfeld mit dem Etappenziel Fulda. Unterwegs gab es einen kurzen Stopp in Kloster Hayda, das im Wesentlichen als Seminarhotel genutzt wird. Der Wettergott hatte es auch bei diesem Bieradlon mit den Radelnden gut gemeint, nur einmal schien wohl am Vorabend jemand sein Bier nicht ausgetrunken zu haben. Aber rechtzeitig wurde ein rettender Unterschlupf gefunden. Nach dem Abschlussbier in der Wiesenmühle bei Fulda brachte uns der RE der Deutschen Bahn nach Frankfurt zurück und so ging nach mehr als 420 km und 2785 hm eine schöne Tour zu Ende. Und auch zur Bierverkostung gab es ein Ergebnis, gewonnen hat das:
Wiesenmühlenbier – naturtrüb