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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Hofheim

50 Jahre Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt:
Radfahren in Hofheim – die letzten 25 Jahre im Blick

Die Bürgervereinigung feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Sie wurde 1974 gegründet um zu verhindern, dass die „fortschrittliche“ Umgestaltung der Hofheimer Innenstadt mit mehrgeschossigen Bauten der 1970er Jahre zu Lasten der historischen Bausubstanz gehen würde.

Im Rahmen von Vortragsveranstaltungen hielt ich am 25. September in meiner Funktion als Vorsitzender des ADFC-Ortsverbands Hofheim, Eppstein, Kriftel einen Vortrag über die Entwicklung der Möglichkeiten für den Radverkehr in Hofheim im letzten Vierteljahrhundert. Vor dem Hintergrund der regelmäßig letzten Plätze der Kreisstadt beim Fahrrad-Klimatest stellte sich die Frage, ob wirklich so wenig passiert war.

Im Verlauf der letzten 25 Jahre wurden zwar einige Radwege geschaffen (Rhein-Main-Therme – Kelkheim-Münster, Diedenbergen – Wallau, Reifenberger Straße, Schmelzweg, Brücke Rheingaustraße, „Elisabethenstraße“ in Richtung Delkenheim), aber bis heute fehlt für den Radverkehr ein durchgängiges, vom Kfz-Verkehr getrenntes Wegenetz auf den Hofheimer Hauptverkehrsstraßen. Da wundert es nicht, dass die Zunahme des Radverkehrs in Hofheim, verglichen mit dem bundesweiten Trend und auch mit den benachbarten Großstädten Frankfurt und Wiesbaden, merklich geringer ausfällt.

Die Aktivitäten des ADFC für Hofheim in diesem Zeitraum bestanden in

  • der Verleihung der „Goldenen Schnecke“ an die Stadtverwaltung 1999 für die fehlende Umsetzung von Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 1993,
  • die Beteiligung am Verkehrsentwicklungsplan Hofheim und Marxheim 2009,
  • der Erstellung der Radverkehrs-Wegweisung 2009 (deren Umsetzung 2012 beschlossen wurde) und die Erstellung einer Mängelliste auf dem beschilderten Radverkehrsnetz,
  • der Beteiligung am Regionalen Flächennutzungsplan 2011 mit Aufnahme wichtiger Radverkehrsverbindungen (z. B. der Brücke zwischen Hofheim-Süd/Marxheim und der Kernstadt),
  • diversen Vorschlägen zur Verbesserung der Verkehrssituation auf der Rheingaustraße,
  • der Beteiligung an den Planungen zur Neugestaltung des Busbahnhofs 2016 bis 2020,
  • der Beteiligung an der Diskussion des Baugebiets Marxheim II/Römerwiesen bis 2020 (Unterstreichung der Wichtigkeit der Brücke zwischen Hofheim-Süd/Marxheim und der Kernstadt für die Errichtung des Baugebiets),
  • dem bis 2021 erarbeiteten Nahmobilitätscheck (u. a. der Querung Richard-Zorn-Weg – Am Untertor),
  • den Aktualisierungen (zuletzt 2021) des Radverkehrskonzepts für den Main-Taunus-Kreis mit vielen Maßnahmen, die Hofheim betreffen,
  • dem Kommentar zur Streckenführung des geplanten Radschnellwegs FRM 3 Frankfurt – Wiesbaden, der Öffnung von Einbahnstraßen und schließlich
  • der Mitarbeit am Klimaschutzkonzept 2024, in dem viele vorgenannte Maßnahmen für den Radverkehr als Aspekte zum Monitoring des Fortschritts aufgeführt sind.

Auch Dank der tatkräftigen Unterstützung des ADFC liegen die Maßnahmen zur deutlichen Optimierung der Bedingungen für den Radverkehr in Hofheim auf dem Tisch. Jetzt bräuchte es nur noch jemanden, der diese Maßnahmen umsetzt.

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen Zuhörern und den anwesenden Mitgliedern des Stadtrats, darunter auch zwei der drei Bürgermeister-Kandidaten.

Holger Küst