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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Hattersheim:
Protest gegen gefährliche Eltern-Taxis

Im Rahmen der Kidical Mass-Aktionswochen haben gut 100 kleine und große Radler:innen am 4. Mai mit einem bunten Fahrradkorso durch Hattersheim ihren Forderungen nach besseren Bedingungen für Kinder im Straßenverkehr Ausdruck gegeben. Sie skandierten lautstark: „Keine Elterntaxis mehr – mehr Platz für Kinder im Verkehr!“ Viele Kinder hatten selbst gemalte Schilder an ihre Räder gehängt.

Smilla und Elias, Mitglieder im Jugendparlament, berichteten bei der Kundgebung auf dem Marktplatz von den Gefahren, denen die Kinder vor ihren Schulen durch wild rangierende und parkende Elterntaxis ausgesetzt sind. „Wir demonstrieren hier für eine Stadt, die Kinder und Jugendliche unterstützt, um sich sicher und viel mit dem Fahrrad zu bewegen. Und das am besten auf Fahrradwegen, nicht auf dem Bürgersteig oder der Straße.“ Doch selbst wenn ein Radweg existiere, hielten ständig Autos darauf – wie auch auf Zebrastreifen. Aus Angst, die Kinder kämen nur im Auto sicher zur Schule entstehe „durch viele Elterntaxis ein Verkehrschaos – das kann so nicht weitergehen!“ brachte Smilla die Stimmung der Demons­trant:innen auf den Punkt, lautstarker Applaus brandete auf.

Vor der Regenbogenschule beklagte Barbara Thiemeier, dass dort selbst Lehrer:innen, die – wie sie – mit dem Rad zur Schule kommen, sich nicht mehr trauen, die Friedrich-Ebert-Straße zu befahren, da sie dort regelmäßig von Autos bedrängt würden.

Auch die Schulradwege zwischen den Hattersheimer Ortsteilen wurden thematisiert: „Der hessische Schülerradroutenplaner der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen, in der Hattersheim seit Jahren Mitglied ist, hat noch bis vor kurzem als Schülerradverbindung von Eddersheim zur Heinrich-Böll-Schule Wege ausgewiesen, die über weite Strecken gröbste Matschwege waren und teilweise gar nicht existierten. Die Stadt hat das nicht mal gemerkt. Erst nachdem der ADFC darauf hingewiesen hat, gab es Korrekturen. Der neu ausgewiesene Weg führt zwar über asphaltierte Wege, macht aber einen zwei Kilometer langen Umweg gegenüber der Route, die ein ortskundiger Radler nähme. Und zur Internationalen Schule in Sindlingen wird immer noch eine matschige Treckerspur als Schulradweg vorgeschlagen!“

Weitere Forderungen der Demons­tration waren unter anderem mehr getrennte Radwege, breite Bürgersteige statt Gratisparkplätze und das Ausweisen von Schulstraßen an allen Hattersheimer Schulen.

Thomas Thiemeier