Neue Poller gegen Auto-Schleichverkehr
Autos sind auf dem Rad- und Gehweg zwischen Niederursel und Oberursel jetzt ausgesperrt
Auch als routinierter Alltags- und Tourenradler staunt man nicht schlecht, wenn man auf einem reinen Rad- und Gehweg plötzlich von hinten von einer Person im Auto bedrängt wird. Mit aufheulendem Motor und Gehupe wird versucht, sich dort Platz zu verschaffen, wo man gar nicht erst hätte fahren dürfen. Die Dreistigkeit, Radfahrende auf so einem Weg zum Ausweichen zu nötigen, ist bemerkenswert. Im selbst erlebten Fall überholte der Autofahrer dann wutentbrannt und fluchend, mit Vollgas und dadurch schlingernd über eine Wiese neben dem Weg – man hat es schließlich eilig und diese nervigen Menschen auf Fahrrädern wollten einfach keinen Platz machen.
Da solche Situationen kein Einzelfall waren und es diverse Beschwerden gab, hat die Stadt nun auf einen Antrag des Ortsbeirates 8 (OM 3814) reagiert und Poller installiert. Wir sind gespannt, ob diese dort stehen bleiben oder ob sie (wie in der Niedwiesenstraße) immer wieder mehr oder weniger gewaltsam entfernt werden. Die gewohnten Schleichwege geben manche nur ungern auf. Durch diese zunehmend anzutreffende bewusste Regelignoranz werden die ohnehin schon knappen Planungs- und Baukapazitäten in den Ämtern stark beansprucht. Mit der Zeit und dem Geld hätten auch schöne neue Radwege geschaffen werden können.
Leider sind Poller auch immer eine Gefahr für Radfahrende, insbesondere bei Gruppenfahrten. Deswegen hat die Stadt, auch nach Rücksprache mit uns, besonders großzügige „Linsen“ markiert: Die weißen Linien auf dem Boden sind auch bei Dunkelheit gut im Scheinwerferlicht erkennbar und leiten um den mittleren Poller herum. Bergab wurde die Linse besonders lang gezogen, damit man sie auch bei höheren Geschwindigkeiten rechtzeitig erkennt. Bei der Umsetzung vor Ort wurde darauf geachtet, dass zuerst die Markierungen und erst danach die Poller installiert werden.