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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Gut gelaunt und wetterfest ausgerüstet – ADFC-Frauen auf dem Rückweg vom Museum
Helga Hofmann

„Es lohnt sich, dranzubleiben.“

Ein Besuch im frauen museum wiesbaden

In einer Mini-Sternfahrt, organisiert vom Frauennetzwerk Hessen, besuchten Teilnehmerinnen aus Frankfurt, Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau das Museum in der Landeshauptstadt und nutzten die Tour für den regen Erfahrungsaustausch untereinander.

Ich fühle mich nach unserem Ausflug auf vielen Ebenen inspiriert,“ erklärt Katja Hertel, die die Tour zusammen mit Christine Seelig von Frankfurt aus leitete. „Inspiriert von Initiatorin Helga Hofman, inspiriert vom frauen museum wiesbaden und nicht zuletzt inspiriert von allen Teilnehmerinnen, die diesen Ausflug zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.“ Werfen wir also einen genaueren Blick auf die Fahrradtour des Frauennetzwerks Hessen am 2. April.

Gut gelaunt, trotz des eher durchwachsenen Wetters, trafen sich die Teilnehmerinnen des KV Frankfurt am Hauptbahnhof und nahmen samt Rädern die S-Bahn nach Wiesbaden. Dort stieß kurze Zeit später die Gruppe aus Darmstadt unter Leitung von Helga Hofmann und Solveigh Matthies dazu, der sich auch Amelie Döres vom Bundesvorstand angeschlossen hatte. Nach einem schnellen Espresso im Stehen und dem letzten Festzurren der Regenkleidung radelte das nun 15 Frau starke Peloton die kurze Strecke zum frauen museum wiesbaden, wo die Runde von Kim Engels begrüßt wurde. Engels, eine Aktivistin der ersten Stunde, erzählte von der Gründung des Museums vor fast vierzig Jahren und davon, für welche Rechte die Frauen damals kämpfen mussten. Vieles waren ganz grundlegende Dinge wie Frauenhäuser, Schutz vor sexueller Gewalt und selbstbestimmte Berufswahl. Dass darüber hinaus aber auch Repräsentation im Stadtbild wichtig ist, zeigt eine frühe Aktion des Museums: Die Betreiberinnen wiesen darauf hin, dass nur einer von zehn Straßennamen in Wiesbaden nach einer Frau benannt ist. Dabei hat die Stadt viele bekannte Töchter! In einer Nacht- und Nebelaktion überklebten die Aktivistinnen die Straßenschilder der Landeshauptstadt mit Frauennamen, was großes Aufsehen erregte. „Es lohnt sich, an Themen dranzubleiben, wie man an unserer Aktion sieht,“ unterstreicht Kim Engels.

Initiatiorin des Frauennetzwerks Helga Hofmann (links) mit weiteren Teilnehmerinnen in der informativen Ausstellung
Hannah Kessler (2)

Nun gab es Zeit, das Museum auf eigene Faust zu erkunden. Die Sonderausstellung „Seiltänzerinnen zwischen Autonomie und Anpassung“ hatte die Frauenbewegung der 80er Jahre zum Thema. Liebevoll aufbereitet und mit vielen original historischen Exponaten wie Zeitungsausschnitten, Flugblättern und Plakaten konnten die Besucherinnen einen guten Einblick in die Aktivitäten der Frauen erhalten. An einigen Stationen bestand die Möglichkeit, Filmausschnitte aus der Zeit anzusehen und Schaufensterpuppen im Look der 80er rundeten die kurzweilige Ausstellung ab. Zudem bietet das Museum eine Dauerausstellung mit Göttinnendarstellungen sowie wechselnde Kunstausstellungen mit Werken zeitgenössischer Künstlerinnen.

Nun ging es für die Gruppe wieder auf die Räder. Aber nur kurz, denn vor dem Rückweg wartete noch die Mittagseinkehr im französischen Bistro „Les deux messieurs“. Ob die Organisatorinnen dieses wohl wegen seiner raffinierten Köstlichkeiten oder scherzhaft wegen des Namens herausgesucht hatten? Bei Quiches, Croissants und Café au lait folgte dort jedenfalls reger Austausch über das Gesehene, es wurden Reisetipps und Erfahrungen geteilt und neue Kontakte geknüpft. Auch gab es viel Lob für die Aktivitäten des Frauennetzwerks Hessen. „Es bewegt sich etwas in die richtige Richtung“, freut sich Renate Puse, die aus Frankfurt mitgefahren war.

Gut gestärkt brach die Gruppe anschließend zum Rückweg auf und trennte sich nach einigen Kilometern. Die Delegation aus Darmstadt bog nach umfassender Verabschiedung ab und „wir Frankfurterinnen“ folgten Katja und Christine auf einer sehr grünen Route – abseits der bekannten Streckenführung an Rhein und Main. Leider spielte das Wetter nicht zu 100 % mit: Der Regen des Vormittags war durch kalte Böen und einen Temperaturabfall ersetzt worden. Trotzdem war die ca. 40 Kilometer lange Tour ein schöner Abschluss des Ausflugs und bot, neben einer fantastischen Aussicht auf die Frankfurter Skyline, für jede einzelne weitere Möglichkeiten, sich mit anderen Teilnehmerinnen auszutauschen und sich von ihnen inspirieren zu lassen.

Hannah Kessler

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