Warum wird so etwas genehmigt?
Dauerärger über Baustelle an der unteren Friedberger Landstraße
Da wurden 2019 unter großem öffentlichem Trara die „roten Teppiche“ markiert, die Radstreifen auf der Friedberger Landstraße, die bei der Fahrrad-Community auf Begeisterung stießen – und zwei Jahre später ist der Spaß schon wieder vorbei. Zwei Bauherren möchten an der Friedberger, stadtauswärts zwischen Mauerweg und Gaußstraße, je ein größeres Wohnhaus bauen und richten die Baustelle so ein, dass sie nur über die Friedberger Landstraße ver- und entsorgt werden kann. Und weg ist der Radstreifen, auf hundert Metern, und das für mehrere Jahre! Der Ärger ist groß, der Shitstorm schlägt beim ADFC und auch beim Radfahrbüro massiv auf – nur ändern tut sich nichts!
Ganz zu Anfang der Bautätigkeit wurde schon ab dem Anlagenring der Radstreifen aufgehoben und dem Radverkehr zugemutet, eine weiträumige umwegige Ausweichstrecke über die untere Berger Straße zu nehmen. Diese Unverschämtheit machte natürlich niemand mit. Dann wurde eine kleinräumige Umleitung über Mauerweg und Bäckerweg anempfohlen. Diese Variante gilt jetzt auch nicht mehr, momentan stehen Verbotsschilder irgendwie in der und um die Baustelle herum, ansonsten gilt das freie Spiel der Kräfte, immerhin offiziell unter Tempo 30.
Warum kommt niemand auf die naheliegende Idee, die Friedberger an dieser Stelle für alle Verkehrsvarianten offen zu halten? Das wäre dann Mischverkehr mit Tempo 20, als temporäre Baustellen-Verkehrsführung gelb markiert, mit sicherer und vorfahrtsberechtigter Einschleifung für den Radverkehr. Der Autoverkehr muss etwas langsamer fahren, für von rechts sich einfädelnde Radfahrer:innen sogar eventuell kurz anhalten – keine Menschenrechtsverletzung!
Einem privaten Bauherren zuliebe über Jahre eine wichtige Radroute verrammeln – so wird es jedenfalls nichts mit der Fahrradstadt Frankfurt oder der Verkehrswende!
Bertram Giebeler