Kurz gemeldet
Eckenheimer Landstraße – Nibelungenallee
Gut gemeint ist das Gegenteil von gut
Im Februar 2008 beschloss der Ortsbeirat 3 eine Anregung an den Magistrat (OM 2002/08): „Der Magistrat wird gebeten, auf dem östlichen Bürgersteig der Eckenheimer Landstraße in dem Abschnitt zwischen Händelstraße und Nibelungenallee eine Fahrradspur einzurichten.“ Sie sollte den Radfahrern erlauben, die problematische Engstelle an der Haltestelle der U5 über einen auf dem Bordstein angelegten Radweg zu umfahren. Schon zwei Monate später war die Antwort da: „Der Anregung des Ortsbeirats wird entsprochen“. Nun war die Idee keineswegs neu, doch gab es in der Vergangenheit Sicherheitsbedenken gegen diesen Vorschlag. Der Ortsbeirat blieb aber hartnäckig und so stellte sich auch der ADFC dem Wunsch nicht entgegen. Ein Jahr später konnten wir bereits über die Umsetzung berichten (Frankfurt aktuell 5/2009), übersahen dabei aber einen gravierenden Ausführungsmangel. Von betroffenen Radlern aufmerksam gemacht und nicht zuletzt sensibilisiert durch den tödlichen Unfall in der Hanauer Landstraße, schrieb ich im September eine Mail mit Bildern an das Radfahrbüro (Auszug):
„Wichtigster Änderungsbedarf
Die Sichtbeziehungen sind nicht ausreichend. Der letzte Parkplatz vor der Kreuzung muss aufgehoben werden. Der Radweg gehört ab dem letzten Baum nach vorne und muss gegen Falschparker gesichert werden. Die Furten müssen erneuert werden. Ihr Zustand ist ein Beleg für den starken Rechtsabbiegeverkehr. Ich schätze die Situation als sehr kritisch ein. Es sollte also schnell gehandelt werden, bevor auch hier so ein Unfall wie an der Hanauer Landstraße / Ferdinand-Happ-Straße passiert.“
Bislang ist nichts passiert – und das zum Glück im doppelten Sinn. In der Routinesitzung am 3. Februar hat der ADFC die bedrohliche Situation noch einmal mit neuen Fotos untermauert und erwartet nun umgehendes Handeln.
Eckenheimer Landstraße / Hügelstraße
Schnelles Handeln mit kleinen Fehlern
Die Öffnung von Einbahnstraßen in Tempo-30-Zonen steht vor dem Abschluss. Was bleibt ist eine Reihe von Fällen, in denen die Radfahrer entgegen der Einbahnstraße auf eine signalgeregelte Kreuzung zufahren. Unsignalisierte Fahrbeziehungen darf es an Ampelkreuzungen nach den einschlägigen Richtlinien aber nicht geben. Deshalb müssen an diesen Stellen erst die Signalanlagen ergänzt werden, bevor die Einbahnstraße freigegeben werden kann. In der oberen Eckenheimer Landstraße war dies im vorigen Jahr geschehen. Für die aus dem alten Ortskern nach Süden ausfahrenden Radler wurde eine neue Ampel installiert. Kaum war diese freigeschaltet, gingen beim ADFC eine ganze Reihe von Warnungen ein. Die Autofahrer, die aus der Eckenheimer Landstraße nach links in die Hügelstraße abbogen, waren keinen Gegenverkehr gewohnt und nahmen den entgegenkommenden Radfahrern regelmäßig die Vorfahrt. Kurz entschlossen machte sich das Radfahrbüro daran, den Markierungsplan für die Kreuzung nachzubessern. Inzwischen ist der Vorschlag ausgeführt. Die Freude wird allerdings ein wenig dadurch getrübt, dass die freie Sicht auf die Fahrradampel arg eingeschränkt ist (s. Foto). Das Problem ist erkannt und wird hoffentlich bald abgestellt.
Fahrradampel Burgstraße
Ende der Genickstarre
In anderen Städten sind sie seit langem üblich, nun gibt es sie auch in Frankfurt. Vor einigen Tagen wurde auf Anregung des Ortsbeirats an der Kreuzung Burgstraße / Höhenstraße die erste Frankfurter Fahrradampel im Kleinformat installiert. Sie ermöglicht es, das Lichtsignal ohne Genickstarre im Auge zu behalten, auch wenn man direkt an der Ampel steht. Hintergrund sind die unterschiedlichen Ampelphasen für Fußgänger und Radfahrer an dieser wichtigen Stelle der Fahrradroute Seckbach-Innenstadt. Um den Radlern die Querung der Höhenstraße in einem Zug zu ermöglichen, ohne dass gleichzeitig die längeren Räumzeiten der Fußgänger zu „unzumutbaren“ Wartezeiten für die Autofahrer auf dem Alleenring führen, wurden bei der Einrichtung der ersten Frankfurter Fahrradroute 1995 getrennte Ampeln für Fußgänger und Radfahrer montiert. Während die Fußgängerampeln jenseits der Kreuzung angebracht werden, müssen die Fahrradsignale wegen der zusätzlichen Gelbphase vor der Querung stehen. Die kleinen Schwestern der großen Ampeln ermöglichen zukünftig auch in anderen Situationen eine flexiblere Aufstellung der Fahrradsignale, zum Beispiel für das indirekte Linksabbiegen.
Fritz Biel
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