Tag des Fahrrads in Oberursel
Vormittags war das Wetter alles andere als der Veranstaltung förderlich – es regnete in Strömen. Gegen Mittag ließ der Regen nach, nachmittags blieb es dann trocken. Etwas mehr war dann schon los, richtig Zulauf gab es aber auch Nachmittags nicht.
Die Vorführungen der örtlichen Vereine wurden wegen des Wetters abgesagt, die Versteigerung der Fundräder fand jedoch statt. Das Stadtmarketing war vertreten, auf dem Stand der Landwirte wurde für die Regelungen der gemeinsamen Nutzung von Feld- bzw. Wirtschaftswegen geworben. Mehrere Fahrradhändler boten Fahrräder und Beratung an.
Beim ADFC gab es 8 Neumitglieder zu verzeichnen. Der ADFC bot zum ersten Mal einen eigenen Mitglieder-Werbe-Stand an. In Kombination mit der Fahrradcodierung und zusätzlichen Belohnungen konnten so die Neumitglieder im ADFC gewonnen werden. Der Info-Stand war, sicherlich auch wetterbedingt, nach Wahrnehmung des ADFC einer der wenigen Stände mit verhältnismäßig regem Zulauf. Selbstverständlich waren auch Kandidaten des Bürgermeisterpostens am Stand des ADFC, die letzten ausstehenden Antworten wurden abgegeben.
Leider konnte aufgrund eines offensichtlich politisch motivierten Verbotes nicht über das Radverkehrskonzept diskutiert werden. Lesen Sie dazu auch den Kommentar.
Im Nachgang zum ADFC-Stand gab es noch ein gemütliches Beisammensein der Standbeteiligten mit einer Nachbesprechung der Veranstaltung. Fazit dort: Es wird seitens des ADFC für 2010 eine Verstärkung des Angebots angestrebt, sowohl ander Veranstaltung selbst, als auch am Vorabend durch eine Vortragsreihe.
ADFC-Kommentar zum
Diskussionsverbot:
Seitens der Stadt gab es am Tag des Fahrrads kurzfristig die offenbar politisch motivierte Vorgabe, dass nicht über das Konzept diskutiert werden darf. Daran hat sich der ADFC dann auch entgegen seiner Vorbereitung für den Tag des Fahrrads gehalten, ist darüber aber alles andere als glücklich. Denn wo bitte soll das Konzept in der Öffentlichkeit diskutiert werden, wenn nicht bei einer solchen Gelegenheit? Erst nächstes Jahr? Gehen so wieder 10 Jahre ins Land, bis das Konzept – wie das letzte auch – veraltet ist? Am ADFC-Stand kam auch die Frage auf, ob man etwa nur die Öffentlichkeit vor der Bürgermeisterwahl im Juni 2009 scheut. Es könnte aber auch sein, dass man tatsächlich erst ernsthaft konstruktiv Alternativvorschläge für als kritisch angesehene Punkte ausarbeiten will. Dies bleibt abzuwarten. Der Druck wird jedenfalls damit erhöht, ein tragfähiges, in der Öffentlichkeit akzeptiertes Gesamtkonzept vorzulegen – auch wenn die guten Gelegenheiten für die öffentliche Diskussion nicht genutzt werden. Wenigstens wird sich so klar zeigen, wie bürgernah die Politik agieren kann, wenn sie auf derlei Gelegenheiten verzichtet. Der ADFC muss, wenn das eigentlich gute Gesamtkonzept an Problemstellen alternativlos zur Fragmentlösung degradiert wird, zum gegebenen Zeitpunkt Ross und Reiter nennen –das ist er seinem Anspruch als Radfahrerlobby schuldig.
Stefan Pohl, Projektleiter
Radroutennetz Hochtaunus
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