Drängelgitter auf dem Niddaweg bald Vergangenheit
Wir berichteten im November letzten Jahres darüber, dass die Deutsche Bahn AG auf dem Nidda-Uferweg auf der Höhe des ASTRA-Quellenbetriebes, das heißt dort, wo dieser die Bahngleise kreuzt, ein Durchlassgitter angebracht hatte. Dieses sorgte seinerzeit für Ärger nicht nur bei Radfahrern, sondern auch bei Landwirten und der Bad Vilbeler Feuerwehr. Dieses Durchlassgitter wurde später modifiziert. Und wie der Leiter des Regionalnetzes Wetterau der Deutschen Bahn AG Anfang März in einem persönlichen Gespräch mitteilte, soll es ab Mitte des Jahres 2005 endgültig beseitigt werden. Das Drängelgitter war in zweierlei Hinsicht ein Notbehelf. Grundsätzlich ist die DB AG dazu verpflichtet, für die Verkehrssicherheit ihrer Gleisanlagen zu sorgen. Selbstredend! Sie war allerdings nicht glücklich über die gewählte Sicherungslösung, denn diese reicht nur aus, wenn die Geschwindigkeit der durchfahrenden Züge 60 km/h nicht überschreitet. So war die DB AG gehalten, die Höchstgeschwindigkeit des auf der Strecke verkehrenden Regionalexpresszugs, im Volksmund „Stockheimer Lieschen“ genannt, entsprechend zu beschränken. Der zweite Aspekt ist bekannt: Das Durchlassgitter ist für Fußgänger mit Kinderwagen und für Radfahrer, insbesondere für solche, die mit einem Anhänger unterwegs sind, ein nur mit Mühe überwindbares Hindernis. Dass das Gestänge „abgerüstet“ wurde, indem die äußeren Teile wieder weggenommen wurden, ist schon ein kleiner Fortschritt. Nun aber sollen Mitte des Jahres Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die DB AG plant, die Durchfahrtsgeschwindigkeit des Regionalexpress zu erhöhen. Künftig soll er das Bad Vilbeler Gemeindegebiet mit 80 km/h anstatt wie bisher mit 60 km/h passieren. Es wäre schön, wenn darüber hinaus der Fahrplan des Regionalexpresszugs künftig auch die Wochenenden mit einschließen würde – ein lang gehegter Wunsch nicht zuletzt von Radfahrern, die Wochenendausflüge gen Vogelsberg machen wollen und dabei gerne die Strecke bis nach Stockheim mit dem Zug zurücklegen würden, um den Ballungsraum Frankfurt möglichst zügig hinter sich zu lassen. Die DB AG ist dafür nach eigenen Angaben technisch und personell gerüstet. Es liege nun an den beteiligten Verkehrsträgern – RMV und Wetterauer Verkehrsgesellschaft –, das Angebot der DB AG aufzunehmen und die Bedingungen mit ihr im Einzelnen auszuhandeln. Unabhängig davon bringt die Geschwindigkeitserhöhung auch eine Änderung der Bahngleissicherung mit sich: Das Durchlassgitter wird durch eine mit einer Ampelanlage gekoppelte bewegliche Bahnschranke ersetzt, die sich nur im Bedarfsfall senkt. Bisher fehlte es am nötigen Geld für eine solche Lösung, doch mittlerweile, so der Vertreter der DB AG, sei deren Finanzierung gewährleistet. Dr. Ute Gräber-Seißinger |