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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Kreis-Radroutennetz und Ausschilderung

In enger Zusammenarbeit zwischen dem ADFC Hochtaunus und dem Leiter des Fachbereiches Umwelt und Naturschutz des Hochtaunuskreises wurde das Kreisradroutennetz erarbeitet. Das Netz soll touristischen Ansprüchen genügen, aber auch für den Alltagsradler nutzbar sein.

Auf der Basis dieses Entwurfs werden bereits erste Routen in Abstimmung mit den Kommunen ausgeschildert. Der Fachbereich Umwelt und Naturschutz des Hochtaunuskreises hat hierfür einen, momentan noch zu kleinen, Geldtopf zur Verfügung, aus dem bereits einige Schilder bezahlt wurden.

Grundlage ist ein Kreistagsbeschluss (Antragsteller B'90/ GRÜNE), nachdem für den Hochtaunuskreis ein Radroutennetz erarbeitet werden soll. Die Zuständigkeit hierfür liegt beim Fachbereich Umwelt des Hochtaunuskreises, dabei soll explizit mit dem ADFC zusammen gearbeitet werden. Es sollen Fernrouten in Abstimmung mit Nachbarkreisen realisiert und eine kreiseinheitliche Beschilderung verwendet werden.

Aufgaben des ADFC Hochtaunus
Die Erstellung des kompletten Wegweisungskatasters für den Hochtaunuskreis übernimmt der ADFC, ebenfalls die Digitalisierung der Planungen auf Basis der TOP50 CD des Hessischen Landesvermessungsamtes. Die Abstimmungen mit Nachbarkreisen und den Städten und Gemeinden wird weitgehend vom ADFC Hochtaunus durchgeführt, federführend bleibt der Hochtaunuskreis. Für das bisherige Engagement wurde der ADFC Hochtaunus bereits vom Kreistag in einem Antrag der CDU über alle Fraktionen hinweg gelobt.

Sachstand
Das Kreisradroutennetz ist festgelegt. Die Ausschilderungsziele sind auf Basis dieses Entwurfes komplett definiert.

Die Abstimmung mit den Nachbarkreisen hinsichtlich der Anschlüsse ist weitgehend erfolgt. Offen sind insbesondere die Verbindungen zu den Kreisen Rheingau-Taunus und Limburg-Weilburg.

Alle Gemeinden innerhalb des Kreises haben das komplette Netz in elektronischer Form zur Stellungnahme erhalten. Es gibt nur aus Wehrheim unverständliche Probleme mit der Wegführung. Die Stadt Friedrichsdorf hat ein vollständiges Kataster erstellt, mit der Kreisplanung abgestimmt und bereits mit der Ausschilderung auch der Kreisrouten begonnen. Für Usingen steht Geld im städtischen Haushalt für die Ausschilderung bereit. Das Kataster für Usingen ist im Entwurf bereits fertig gestellt, ca. 100 Standorte für Pfeilwegweiser und ca. 130 Standorte für Zwischenwegweiser sind erhoben. Kronberg, Glashütten, Grävenwiesbach und Schmitten haben kein eigenes örtliches Radwegekonzept und sind insofern unproblematisch. In Weilrod ist die Planung des Ortsnetzes bereits weit fortgeschritten, einer kompletten Ausschilderung ist man nicht abgeneigt. In Neu-Anspach wird das Kreisnetz auf dem vorhandenen Ortsnetz geführt, das komplette Kataster wird zurzeit ebenfalls vom ADFC ausgearbeitet – leider steht hier kein Geld bereit. Mit Königstein ist die Detailabstimmung erfolgt. Bad Homburg hat bereits ein lokales Netz ausgeschildert, es muss nur durch die überregionale Beschilderung ergänzt werden. Oberursel hat einige Routen ausgeschildert, die allerdings nicht 100%ig mit dem Kreisnetz übereinstimmen.

Das Netz wurde bereits am 5. Februar im Umweltausschuss des Hochtaunuskreises vorgestellt und wurde dort über Parteigrenzen hinweg sehr positiv aufgenommen. Der ADFC kam ebenfalls zu Wort und stellte sich den Fragen der Ausschussmitglieder. Für das Engagement des ADFC wurde erneut ein Lob ausgesprochen.

Inzwischen hat der Hochtaunuskreis seinen Web-Auftritt fertig gestellt. Unter der Rubrik „Freizeit und Erholung“ finden sich interessante und lohnende Hinweise zum Radroutennetz.

Probleme
Das größte Problem dürfte der finanzielle Aspekt sein. Nach einer groben Schätzung liegen die Gesamtkosten von Wegweisern, Pfosten und zahlreichen Zwischenwegweisern bei rd. 200.000 ¤, wobei etwa die Hälfte vom Kreis getragen werden müsste, die andere Hälfte von den jeweils zuständigen Kommunen. Wenn das Land Hessen dieses Vorhaben bezuschusst, sieht es vielleicht erheblich günstiger aus. Hinsichtlich der Strecken gibt es wenig Probleme, weil überwiegend auf vorhandenen Wegen gefahren werden kann und ein Fokus auf dem touristischen Aspekt liegt, insbesondere im nördlichen Teil des Kreises. Obwohl die genannten Summen für die Ausschilderung sowie finanzielle Mittel für die touristischen Routen an Usa und Erlenbach nicht im aktuellen Kreishaushalt stehen, werden nach ADFC-Informationen die benötigten Gelder aufgebracht werden können. Wie wir aus verlässlicher Quelle wissen, steht der Landrat, Hr. Jürgen Banzer (CDU), hinter dem Konzept.

Aussichten
Der ADFC Hochtaunus wird das Wegweisungskataster fertig stellen und die Detailabstimmung mit den Nachbarkreisen durchführen. Damit kann dann eine erste Kostenschätzung vorgenommen und die Bezuschussung durch das Land Hessen geklärt werden. Gleichzeitig arbeiten wir daran, dass jede einzelne Gemeinde ein örtliches Netz plant, auf den Kreis zugeht und eine (unumstritten sinnvolle) gemeinsame Ausschilderung einfordert. Über die in Arbeit befindlichen Netze in Usingen und Friedrichsdorf hinaus sollen bald einige Themenrouten (Erlenbach-Radroute, Usa-Radroute) sowie Querverbindungen zum Weiltal und zum Limes-Radweg hergestellt werden.

Stefan Pohl

16. Mai 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |