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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Mobil ohne Auto – europaweit!
Von Dienstag, 16. bis Montag, 22. September findet in vielen europäischen Städten die „Europäische Woche der Mobilität“ statt, deren Höhepunkt der Aktionstag „In die Stadt ohne mein Auto“ am 22. September ist.

Die Europäische Woche der Mobilität ist eine europäische Initiative, die sich 2002 zum ersten Mal eine ganze Woche lang in den teilnehmenden Städten mit Aktionen und Projekten zu Fragen der nachhaltigen Mobilität befasste. 320 Städte und Gemeinden aus 21 europäischen Ländern nahmen daran teil, 111 Städte unterstützten sie. Obwohl der Bekanntheitsgrad dieser Aktionswoche nicht sehr hoch ist, wurden die Aktionen laut Meinungsumfragen (siehe Weblinks auf Seite 3) überwiegend wohlwollend angenommen.

Von den teilnehmenden Städten wird erwartet, dass sie Aktionswoche und Aktionstag gemeinsam organisieren, es ist aber auch möglich, nur den Aktionstag stattfinden zu lassen. Jeden Tag soll es mindestens eine Aktion geben. Für Stadtverwaltungen, Unternehmen und Bürger besteht damit die Möglichkeit, Konzepte für umweltverträgliche städtische Mobilität vorzustellen und auf die Belastungen der gegenwärtigen Mobilitätstrends hinzuweisen.

Barrierefreie Mobilität
2003 wurde als Schwerpunktthema „Barrierefreie Mobilität“ (Accessibility) für die sieben Tage der Aktionswoche ausgewählt. Auf diese Weise möchte die Europäische Woche der Mobilität einen Beitrag zum „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen“ leisten. Der Abbau von Barrieren und die Förderung nachhaltiger Mobilität für benachteiligte Gruppen bietet die Chance, zu einer barrierefreieren Mobilität für alle beizutragen. Das Ziel ist es, eine freundliche Stadt zu schaffen, die Möglichkeiten nachhaltiger Mobilität für alle bereitstellt und die sich der besonderen Bedürfnisse verschiedener Gruppen der Gesellschaft annimmt. Wie immer wird die Europäische Woche der Mobilität eine Gelegenheit sein, für ein breites Spektrum von Aktivitäten den Anstoß zu geben, innovative Ideen wie auch politische Initiativen zu entwickeln und einen Querschnitt sozialer und lokaler Gruppen gemeinsam mit den Kommunen einzubinden, um:

  • die beste Praxis einer Politik für barrierefreie Mobilität zu fördern und weiter zu entwickeln,
  • Fortschritte in der Umsetzung einer Politik für barrierefreie Mobilität zu bewirken,
    ein Bewusstsein für Fragen barrierefreier Mobilität zu wecken, ebenso wie für die Interessen der am meisten betroffenen Gruppen von behinderten und älteren Menschen,
  • Formen der Zusammenarbeit verschiedener relevanter lokaler Akteure zu etablieren,
    eine europaweite Kampagne mit einem gemeinsam vertretenen Ziel zu fördern.
    Aktivitäten für sieben Tage
  • Die verschiedenen europäischen Koordinatoren (in Deutschland: Klima-Bündnis) und ihre Partner haben ein breites Spektrum an Anregungen für lokale Aktivitäten entwickelt. Die drei wesentlichen nachhaltigen Verkehrsmittel zu Fuß gehen, Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel bilden die Grundlage für den größten Teil der Aktivitäten.

Andere mögliche Themen sind:

  • Grüne Wege (Greenways): Grüne Wege sind Verbindungsrouten, die exklusiv nicht-motorisiertem Verkehr vorbehalten sind und mit denen die Umweltqualität und die Lebensqualität der umliegenden Gebiete auf integrierte Weise verbessert wird.
  • Verantwortungsbewusster Gebrauch des Pkws: Hier soll gezeigt werden, dass auch Autofahrerinnen und Autofahrern, die auf ihr Gefährt angewiesen sind, zu einem nachhaltigeren urbanen Verkehr beitragen können (kraftstoffarme Autos, Autos mit alternativen Kraftstoffen, Car-Sharing, Fahrertraining).
  • Mobilitätsmanagement: Mobilitätsmanagement ist ein nachfrageorientierter Ansatz, der zum Ziel hat, den „modal split“ (das prozentuale Verhältnis der Verkehrsarten) zugunsten der nachhaltigen Verkehrsarten zu verbessern, also z.B. zugunsten des Radfahrens, von Fahrgemeinschaften oder des traditionellen öffentlichen Verkehrs (Busse mit flexiblen Routen, bedarfsgesteuerte Beförderungen, Non-Profit-Organisationen von Freiwilligen die nachfrageorientierte Beförderung insbesondere von Menschen mit eingeschränkter Mobilität organisieren, Taxi-Sharing, Car-Sharing, Park & Ride, Zustellung von kleineren Gütern im Stadtgebiet).
  • Mobilität und Gesundheit: es soll verdeutlicht werden welche Auswirkung urbane Mobilität auf Luftverschmutzung und gesundheitliche Probleme hat (neben örtlichen Gesundheitsdiensten, Krankenkassen, Ärzteverbänden oder Sportvereinen könnten Unternehmen geeignete Partner für die Organisation von Aktivitäten zum Thema „Mobilität & Gesundheit“ sein).
  • Einkauf und Freizeit: auch hier geht es darum mögliche Alternativen zum Gebrauch des Pkw vorzustellen (den Einkauf begleitende Freizeitaktivitäten, gesellige Aktivitäten).

Der Aktionstag „In die Stadt ohne mein Auto!“
Dieser Aktionstag ist der Höhepunkt der Aktionswoche, und es gibt ihn auch schon länger: Der „European Car Free Day“, der das erste Mal 1998 in Frankreich stattfand, wurde im Jahr 2000 von der EU-Umweltkommissarin Margot Wallström als europaweite Initiative etabliert. Den teilnehmenden Städten gibt er die Gelegenheit, Umweltfragen zu thematisieren und ihre Bedeutung für die eigene Stadt herauszustellen. Am 22. September jeden Jahres können Kommunen ihre urbanen Zentren einen Tag lang in einem anderen Licht präsentieren und Leitaktionen durchführen, durch die der motorisierte Individualverkehr in bestimmten Gebieten eingeschränkt, der Gebrauch nachhaltiger Verkehrsmittel gefördert und bei den Bürgerinnen und Bürgern das Bewusstsein dafür geschärft wird, welche Folgen ihre Wahl bestimmter Verkehrsmittel für die Umwelt hat. Die große Herausforderung ist, dass dieser Tag ein normaler Arbeitstag ist und deshalb die Ausweisung des autofreien Gebiets der umstrittenste Aspekt sein wird – eine schwierige Gratwanderung. Aber: der Erfolg dieses europaweiten Aktionstages zeigt sich schon daran, dass sich 760 Städte und Gemeinden im Jahr 2000 an ihm beteiligt haben, 1005 im Jahr 2001 und 1448 im Jahr 2002.

Wer macht mit ?
Städte und Gemeinden europäischer Länder müssen sich bei Ihrer Koordinationsstelle (in Deutschland: Klima-Bündnis) anmelden. Von dort werden sie versorgt mit allen möglichen Unterlagen zur Gestaltung und Durchführung der Aktionen, Materialien für ihre Öffentlichkeitsarbeit sowie Möglichkeiten der Auswertung des Aktionstages.

Zur Aktionswoche haben sich bis jetzt 159 Städte angemeldet (Deutschland: 32), zum Aktionstag 438 (Deutschland: 58). Es werden bis zum 22. September sicher noch einige hinzukommen. Mit Argentinien ist sogar schon ein nicht-europäisches Land vertreten. Auf der offiziellen Webseite der Aktionswoche lassen sich interessante Informationen dazu finden, zum Beispiel die Aktionen der einzelnen Städte unter denen zum Beispiel Dessau und Hamburg besonders aktiv hervortreten.

Frankfurt macht beim Aktionstag mit, Örtlichkeit ist die Hauptwache. Ob aber – wie 2001 – die Straße zwischen Katharinenkirche und Eschenheimer Turm gesperrt wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Hingehen oder radeln ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, denn es werden einige interessante Stände und Aktionen erwartet. (ms)

European mobility week pledge
Erklärung Europäischer Verbände und Organisationen
Um die Gesundheit und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger – insbesondere in städtischen Gebieten – zu verbessern, müssen wir unsere Abhängigkeit vom Auto und das Verkehrsaufkommen insgesamt verringern. Wir müssen außerdem dessen Auswirkungen auf den Klimawandel beschränken. Wir, die Unterzeichner, erklären daher, dass:

  • gemeinsame Anstrengungen von allen Akteuren notwendig sind, um das Bewusstsein zu steigern, um Verhaltensänderungen zu fördern und um die BürgerInnen, die Wirtschaft und alle Verwaltungsebenen in die Entwicklung von nachhaltigen und effizienten urbanen Verkehrssystemen einzubeziehen.
  • wir die Initiative „European Mobility Week“, die 2002 zum ersten Mal stattfindet, begrüßen und überzeugt sind, dass diese eine nachhaltige Verkehrsgestaltung in den Kommunen fördern wird.
  • wir die „European Mobility Week“ als Erweiterung der Europäischen Initiative „In die Stadt – ohne mein Auto!“, die jedes Jahr am 22. September stattfindet, anerkennen, um die Durchführung dauerhafter Maßnahmen zugunsten nachhaltiger Mobilität auf lokaler Ebene zu erleichtern.
  • wir uns verpflichten, sowohl durch Einbeziehung unserer Mitglieder/Mitgliedsverbände als auch durch die Unterstützung von Kommunen – auf Basis der Europäischen Charta – die Durchführung der „European Mobility Week“ zu fördern.
  • wir andere Institutionen, Verbände und Organisationen einladen, sich der Initiative anzuschließen, um es möglichst vielen Bürgern und Bürgerinnen zu ermöglichen, die Vorteile nachhaltiger Verkehrsmittel zu entdecken und eine gesündere und lebenswertere städtische Umwelt zu genießen.

Weblinks mit Informationen über europaweite Aktionswochen und die Auswertungen vergangener Aktionswochen:
www.22september.org (offizielle Seite mit aktuellsten Informationen und Links zu teilnehmenden Veranstaltern)

www.klimabuendnis.org (bietet den umfangreichen Leitfaden für Kommunen an und stellt ihre zeitgleich zur Aktionswoche stattfindende Kampagne „Clever mobil und fit zur Arbeit“ vor)

2. September 2003 ADFC Frankfurt am Main e. V. |