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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Ausgabe 5/2001   September/Oktober

Bahnerlebnis der besonderen Art
10. Juni 2001. Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn (AG nicht vergessen!). Interregios werden gestrichen, dafür sollen mehr RegionalExpresse (RE) fahren. Eine Erlebnisbasis der besonderen Art für hartgesottene Touren-Radler bahnt sich an.

Samstag. Nach einer Radtour von Frankfurt nach Butzbach soll’s mit dem RE nach Frankfurt-West zurückgehen. Das Neue: ab jetzt verkehrt stündlich ein RE durch die Wetterau nach Frankfurt. Vorher war’s nur alle zwei Stunden. Der rote geräumige und doppelstöckige "Hessen-Express" fährt aus dem Norden Hessens in die Metropole unseres Bundeslandes mit Platz für 15-20 Räder. Ein schönes Angebot!

Butzbach. 18.15 Uhr. Keine Anzeigentafeln mehr. Keiner weiß, welcher Zug jetzt kommt, wenn man den Fahrplan nicht vorher auswendig gelernt hat! Hat ein Zug Verspätung, wartet man 15 Minuten länger auf den RE oder fällt die nächste RB aus? Keine Tafel zur Informationsanzeige; Durchsagen werden auch nicht immer gemacht.

Doch schließlich, der fahrplanmäßig neue RE kommt! Aber keine Doppelstockwagen, kein Fahrradabteil. Jetzt fällt mir ein, dass ich irgendwo gelesen habe, mit dem Fahrplanwechsel würde ein RE statt eines InterRegios aus Siegen fahren. Der hält jetzt in Butzbach! Na, toll, die alten engen Eingänge mit den hohen Haltegriffen in der Mitte der Eingangsplattform. Ein Gequäle und Gedränge für die Radler. Fast Panik, dass der Zug losrollt, bevor wir drinnen sind. Alles schon gehabt! Dafür kostet die Mitnahme des Rads ja nichts. Na prima! Die Räder stehen – besser gesagt liegen – dann zwischen den Türen der Abteile. Es gibt keine Verankerungsmöglichkeit, und die ganze Fahrt stehen, um das Rad festzuhalten, will man auch nicht. Der Zugbegleiter nimmt’s mit gequälter Miene zur Kenntnis. Er wurde schon vorzeitig auf die missliche Lage hingewiesen. "Es soll demnächst ein Radabteil dazu kommen ...", meint der Kollege von der Bahn. Er weiß um des Radlers Leid. Nur in welchem Jahr, das weiss niemand.

Es ist schon ein übler Trick, dass die Streichpolitik der DB mit Zugangeboten auf Landes- bzw. regionaler Ebene schmackhaft gemacht werden soll. Und dann ist das ziemlich teure Angebot auch noch schlecht. Wozu hat die Bahn eigentlich Planungsstäbe, Techniker, Serviceleute, die doch beim Planen wissen müßten, dass ..."Ach, alles wieder Autofahrer", denke ich mir.

Nun, dem Schaffner wird angekündigt, dass nächste Woche eine größere Radlergruppe wohl Eingang für Eingang mit 2,3 Rädern blockieren würde. Und das auf 5,6,7 Einstiegsplattformen verteilt.

Eine Woche später entscheiden wir uns doch für eine spätere Bahn.

Helge Wagner

frankfurt aktuell 1/2001 (200111)   © Copyright 1999 by ADFC Frankfurt am Main e.V.
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