Ausgabe 6/2000 Nov. / Dez. |
Tourenplanung im Internet mit der Bahn Ein wichtiges Hilfsmittel zum Planen einer Radtour bietet die Deutsche Bahn: die Fahrplanauskunft. Die bekommt man an Fahrkartenschaltern. Die Bahnangestellten suchen die passende Verbindung über einen Computer. Mehr Infos im Internet Wer aber einen Internetzugang besitzt, kann sich online die gewünschte Verbindung schneller und umfassender holen. Für die Deutsche Bahn bietet die Firma HaCon mit ihrem Programm HAFAS den Zugang zu einem Datenbestand, der alle Zugverbindungen in Deutschland und Europa und zahlreiche Nahverkehre (U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse etc.) enthält. Gepflegt und ständig aktuell gehalten wird dieser Datenbestand im Auftrag der Bahn durch die TLC GmbH. Man erreicht diese Auskunft unter www.bahn.de . Damit lassen sich nicht nur verschiedene Streckenvarianten von Startpunkt A via Punkt B zu Zielort C finden, die Suche lässt sich auch auf Zugverbindungen einschränken, die Fahrräder transportieren. Man kann reine Regionalbahn-Verbindungen finden um das günstige Wochenendticket (DM 35,- für 5 Personen einen Tag lang) auszunutzen. Es macht Spaß mit diesem Auskunftswerkzeug zu experimentieren, dabei entstehen immer neue Ideen. Hier entlang bitte Eigentlich sollte sich so ein System von selbst erklären, da aber nicht in jeder Maske alle Auswahlknöpfe erscheinen, wird hier der Zugang zur Wahl der Verkehrsmittel erläutert. Die Adresse heißt komplett: http://www.bahn.de Dort findet man links neben DB-Infos ein erstes Formular zur Eingabe von Ort und Zeit der gewünschten Verbindung. Über diesen Eingabefeldern befindet sich ein wichtiges Schaltfeld: "ReiseService". Wenn man etwas weniger Maus-Klicken möchte, kann man mit der Adresse http://bahn.hafas.de (ohne das übliche www) auch direkt dorthin gelangen. Fahrradtransport gewünscht? Nur dort lässt sich die Auswahl für die Verkehrsmittel, also auch "nur Züge mit Fahrradbeförderung", finden. Mit diesem Schaltfeld wird ein neues Fenster geöffnet. In einem Formular müssen zunächst Abfahrtsort, über..., Zielort, Datum, Uhrzeit, Ankunfts- oder Abfahrtszeit angegeben werden. Drückt man dann den Schalter "Verkehrsmittel", werden diese alle aufgelistet, angefangen beim ICE über Nahverkehrszüge (interessant für das Schöne-Wochenend-Ticket) bis, ganz unten in der Liste, "nur Züge mit Fahrradbeförderung". Mit diesen Angaben werden jetzt die entsprechenden Züge gesucht und in einem neuen Fenster dargestellt. Jetzt sollte man nur noch unter "Reiseplan" nachsehen, ob die Fahrradmitnahme in diesen Zügen reservierungspflichtig ist, was unter den Abkürzungen wie FR/FK/FB, die neben den einzelnen Zügen aufgeführt sind, verborgen ist. Erläuterungen für diese Abkürzungen finden sich ganz unten auf dem "Reiseplan". Gerade in Ferien und an Feiertagen sollte rechtzeitig reserviert werden. Gibt man übrigens einen Via-Halt (über ...) ein, kann man das Verkehrsmittel auch für jeden einzelnen Streckenabschnitt festlegen (z. B. ICE nur auf dem mittleren Streckenteil). Mit ein paar Vorkenntnissen über die Strecke ist es so möglich, sich preiswerte Verbindungen zusammenzusuchen, die trotzdem halbwegs schnell sind. Nach einigen Abfragen wird deutlich mit was für einem mächtigen Werkzeug man es zu tun hat. Und anderswo ... Auch Verbindungen in andere europäische Länder sind kein Problem. Ein Beispiel: Start Frankfurt Hbf, Ziel Lyon mit Abfahrtstag und Ankunftszeit. Nach Aktivieren des Schalters "Verkehrsmittel" wurde die Option "nur Züge mit Fahrradbeförderung" angekreuzt: voilà - die Zugverbindungen werden aufgezeigt, alle reservierungspflichtig und meistens über Genf (Schweiz = fahrradfreundliches Land). Jetzt soll das Ding mal richtig strapaziert werden: Start Frankfurt, Ziel Wroclaw (Breslau), Fahrradmitnahme – es dauert keine fünf Sekunden, bis sich die Verbindungen auf dem Bildschirm finden. Dass solch eine Fahrt statt sieben auch zehn bis fünfzehn Stunden dauern kann, sollte kein Problem sein. Ob diese Beispiele in der Praxis funktionieren, kann hier aber nicht garantiert werden. Das sollte man sich beim Reservieren am Kartenschalter bestätigen lassen. Es kann auch passieren, dass das Suchprogramm überfordert wird, denn nicht in jedem Land ist die Fahradmitnahme in Zügen so ohne weiteres möglich und es sind auch nicht so viele kleine Ortschaften verzeichnet wie in Deutschland. Das wird dann mit einer Fehlermeldung quittiert. Noch ein Tip Doch auch mit deutschen Halten kann es gelegentlich Probleme geben. Wer z. B. nach Nienburg an der Saale möchte und nur "Nienburg" eingibt, wird sehr konsequent nach Nienburg an der Weser geschickt. Umgehen kann man dieses Problem, indem man nicht "Nienburg" sondern "Nienburg?" eingibt. Dann erhält man eine Liste von Halten, die auch Nienburg / Saale enthält. Erfahren kann man dies, indem man in der Verbindungsauskunft auf "Hilfe & Hinweise" (oben rechts) klickt. Dort gibt es eine Rubrik "Oft gestellte Fragen (FAQ) ... zur Verbindungssuche" (im linken Teil des Fensters scrollen), wo man unter Punkt 4 die obige Information erhält. Die Hilfe ist zugegebenermaßen nicht sehr systematisch und übersichtlich, aber wer hier ein wenig herumstöbert wird zahlreiche nützliche Informationen finden. Das Schöne an so einer Möglichkeit der Fahrplanauskunft fängt schon bei der Suche im Kleinen an, zum Beispiel Start Frankfurt, Ziel Nidda, Fahrradmitnahme: gleich zwei Verbindungsmöglichkeiten werden gezeigt, über Friedberg oder über Gelnhausen. Das sind schon wieder zwei Möglichkeiten mehr, eine Tourenplanung entsprechend zu bereichern. Richtig komfortabel Doch was tun, wenn wir an eine bestimmte Adresse in einem Ort wollen und keine Ahnung haben, wie der nächste Bahnhof oder ÖV-Halt heißt. Bei weiter entfernten Zielen dürfte dies in aller Regel der Fall sein. Dies hat auch die Deutsche Bahn erkannt und deshalb gibt es seit kurzem die Komfortauskunft. Man erreicht sie von der Seite www.bahn.de, indem man unter den Eingabefeldern oben links auf den Knopf "Komfortauskunft" klickt (oder direkt über www.Komfortauskunft.bahn.de ).
Dort angekommen kann man neben den üblichen Bahnhöfen auch vollständige Adressen eingeben (Dran denken: Die Knöpfe über den Eingabefeldern richtig "ankreuzen"). Damit kann man sich eine Verbindung von "Frankfurt, Fichardstr. 46" nach "Bremen, Grünenstr. 9" berechnen lassen. Der Clou ist, dass neben der dem Start- oder Zielort nächstgelegenen Haltestelle auch der Fussweg zu dieser angezeigt werden kann. Wenn wir mit der Verkehrsmittelwahl den Nahverkehr (Taxi, U-Bahn, Bus, Straßenbahn) wegklicken und Fahrradtransport anknipsen, haben wir über den "Reiseplan" neben der Zugverbindung auch eine Orientierungskarte für den Fahrradanteil (einfach auf das Wort Fußweg klicken). Die Wegsuche ist allerdings speziell für Fußgänger und kennt deshalb keine Einbahnstraßen oder Fußgängerzonen. Über eine spezielle Lösung für Radler denkt die Bahn aber auch schon nach... (ms, rha) |
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