Vorgeschmack auf den "Westend - Downhill"
Erste Serien der Entwässerungsrinnen im Grüneburgpark verbaut
Das tut �nen Schlag von unten! Neue Entwässerungsrinne im Grüneburgpark Foto: Bertram Giebeler
Auf der Radverbindung Ginnheim-Westend, der Nord-Süd-Querung des Grüneburgparks, geht die künftige Hoppelpiste der baulichen Vollendung entgegen. Der ADFC hatte 2015 dagegen protestiert , konnte aber beim Grünflächenamt und beim Umweltdezernat nichts erreichen. Einen Vorgeschmack bieten schon einige Gefällepassagen im Park, die für den Radverkehr weniger wichtig sind, zum Beispiel auf dem kurzen Stück hinter der Treppe südwestlich des Stelen-Denkmals. Dort wurden auf kurzer Distanz gleich fünf (!) Rinnen in engem Abstand verbaut.
Auf der für den Radverkehr wichtigen Passage am Botanischen Garten vorbei sollen es sogar neun Rinnen werden. Hopp-und-hopp-und-hopp-und-hopp-und-hopp-und- hopp-und-hopp-und-hopp-und-hopp - und nochmal zum Mitzählen! Werden die Rinnen dort auf gleiche Weise gebaut wie auf den schon fertigen Passagen, d.h. genau so tief, gibt es eine prima Übungspiste für angehende Downhiller. Sportliche Radfahrer mit MTB oder robustem Trekkingrad fahren so etwas mit Vergnügen im Schuss.
Für "normale" Alltagsradler ist das Geholpere nervig, aber durchaus zu bewältigen, wobei man bei Nässe und/oder Dunkelheit schon sehr genau aufpassen muss. Für vorsichtige und weniger geübte Freizeitradler wie Familien, die den extra für sie hier ausgeschilderten Rad-Erlebnis-Weg "Safari-Route" befahren, ein paar fahrtechnische Grundregeln:
- bis ca 2 Meter vor der Rinne Tempo runternehmen, dann locker durchrollen
- in der Rinne nicht bremsen und keine Lenkmanöver machen
- nicht die Schrägneigung der Rinne mitnehmen, sondern geradeaus Spur halten
Spannend wird es sein, wie gehbehinderte Fußgänger mit Rollatoren oder Rollstühlen dort zurechtkommen. Die topografisch bedingte Schrägneigung der Rinnen bringt ein Gefährt mit mehr als 2 Rädern in Schräglage oder zwingt zu Zick-Zack-Manövern. Je tiefer die Rinne desto schräger der Rollator! Was der Autor bislang an Rinnen zu sehen bekam, würde er mit Gehhilfe nur sehr ungern queren.
Für Spaziergänger und Flaneure sind die Zeiten vorbei, wo sie im Grüneburgpark sorglos in die Luft gucken und Vögel oder Baumblüten betrachten konnten; auch verliebte Paare sollte nicht einfach Arm in Arm vor sich hin träumen! Nur kurz mal nicht aufgepasst, und "hoppala", denn bei entsprechend tiefer Rinne und feuchtem Pflasterstein knickt das Fußgelenk gern mal um!
Noch ist der Bau nicht völlig fertig, vielleicht besinnt sich das Grünflächenamt in letzter Minute noch und reduziert Anzahl und Tiefe der Rinnen auf das wirklich allernötigste Maß. Eine positive Anmerkung zum Schluss doch noch: auf den Gefällestrecken wurde immerhin der für Grünanlagen besonders geeignete farbige Asphalt verlegt, der sich im Sommer auch nicht so aufheizt.