Radverkehrsförderung in der Warteschleife
Am 2. Juni fand die erste Arbeitskreissitzung zum Nahmobilitätskonzept in Usingen statt.
Es kam eine ausgewählte Runde von Vertreter:innen aus Politik, Behörden und Interessengruppen zusammen. Bürger:innen, die sich sonst nicht engagieren, suchte man vergebens. Aus der zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch laufenden Online-Beteiligung gab es noch keine Ergebnisse. Nach einigen Grundsatzvorträgen des Planungsbüros wurden aus der Gruppe heraus Themen gesammelt und anschließend bewertet. Da die Runde nicht allzu groß war und völlig verschiedene Interessengruppen zusammenkamen, wurden Einzelthemen bei den jeweiligen Bewertungsrunden faktisch gegeneinander ausgespielt – auch wenn man mehrere Bewertungspunkte zum Verteilen hatte. Die Bewertungsrunde hält der ADFC daher für eher wenig aussagekräftig, auch wenn Fahrradthemen dabei ganz gut wegkamen. Die Planungsfirma wird nun die Online-Befragung auswerten und einen Maßnahmenkatalog erstellen.
Die Stadt wartet mit der Realisierung von Maßnahmen zur Radverkehrsförderung ab, bis das Konzept fertig ist. Das gilt auch für Maßnahmen, die eigentlich sofort angegangen werden könnten, etwa aus übergeordneten Konzepten, die aufgrund des Nahmobilitätskonzepts gar nicht geändert werden können. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass selbst klare Maßnahmen, etwa aus dem Kreisverkehrskonzept, weiter verzögert werden – ein Mehrwert aus dem Nahmobilitätskonzept erschließt sich dem ADFC für bereits feststehende Maßnahmen nicht. Es kann sicher lokale Ergänzungsbeiträge liefern, aber mit der Umsetzung des Kreiskonzepts könnte man schon beginnen. Leider sieht die Stadt das anders, Radverkehrsförderung wird in Usingen weiter zurückgestellt.
Stefan Pohl