Es geht voran
Sebastion Kotek sammelt Unterschriften für die Verkehrswende
Dagmar Berges
Geschichte wird gemacht, auch in Hessen:
ADFC-Aktive unterstützen das Volksbegehren
Verkehrswende
Verkehrswende
Nach Feierabend oder auch in der Mittagspause steht er auf seinem Lieblingsplatz. Die Fahrrad- und Fußgängerbrücke, die über die Bahnschienen an der Rödelheimer Landstraße führt, ist hell erleuchtet und wird von vielen Menschen genutzt. "Die Leute kennen mich schon", freut sich Sebastian Kotek. Hier sammelt er mindestens einmal in der Woche Unterschriften für das Volksbegehren. "Für den Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens werden ca. 44.000 Unterschriften benötigt, das schaffen wir auf jeden Fall". Seit einem Jahr ist er Mitglied im ADFC und von Anfang an setzt er sich engagiert für eine Verkehrswende in Hessen ein. Auch an anderen Aktivitäten nimmt er regelmäßig teil, fuhr auch bei der IAA-Fahrradstafette von Frankfurt nach München mit. Das Unterschriftensammeln macht er natürlich, wie alle anderen auch, ehrenamtlich und für eine gute Sache: für eine bessere, sicherere und hessenweite Infrastruktur für Radfahrende, Fußgänger:innen und Schüler:innen und den Ausbau des ÖPNV. Selbst garstiger Wind, heftiger Regen und kalte Witterung halten Sebastian nicht davon ab, Menschen anzusprechen und sie zu überzeugen. Das gelingt ihm richtig gut.
Es geht voran: Kartonstapel im Infoladen des ADFC Frankfurt
Dagmar Berges
"Ich komme ursprünglich aus Darmstadt. Der teils fertiggestellte Radschnellweg zwischen Frankfurt und Darmstadt ist so großartig! Da kann man beim Fahrradfahren einfach den Kopf abschalten und muss nicht ständig aufpassen". Breitspurig angelegt und ohne Hindernisse radelt man ungestört und geschützt von anderem Verkehr auf fahrradfreundlichem Asphalt.
Das anvisierte Verkehrswendegesetz zielt auf eine sozialverträgliche, klimaneutrale, verkehrssichere und barrierefreie Mobilität in ganz Hessen. Eine höhere Lebensqualität für die Bewohner:innen in den Städten, Gemeinden und auf dem Land soll verwirklicht werden. Weniger Feinstaub, weniger Lärm, weniger Gefahren für Radelnde und Fußgänger:innen. Damit der erste Schritt zur Umsetzung gelingt, werden bis Mitte 2022 weiterhin Unterschriften von vielen ADFC-Aktiven gesammelt.
Claudia Fischer koordiniert die ADFC-Sammelaktionen und trommelt bei Bedarf Freiwillige zusammen, die gemeinsam einen Unterschriftenstand betreuen. "Natürlich ist es wegen Corona gerade ein wenig schwierig, größere Aktionen zu planen", sagt sie. Nichtsdestotrotz liegen in den Räumen der Geschäftsstelle in der Fichardstraße tausende neue Bögen inklusive Gesetzestextentwurf für die Unterschriftenaktion bereit.
Sebastian Kotek wird auch "zwischen den Jahren" dabei sein und weiter sammeln. Einen neuen Standort im Niddapark hat er jetzt im Auge, dort war er schon ein paar Tage zuvor. "Das scheint eine Goldgrube zu sein. So viele Unterschriften in kürzester Zeit habe ich vorher noch nicht zusammenbekommen". Viele Menschen passieren diese Stelle. Die meisten Angesprochenen unterbrechen gerne ihre Fahrt für eine Unterschrift, viele wissen bereits, worum es geht. Ein kurzes Gespräch, viel Aufmunterung und Unterstützung, da macht das Sammeln Spaß.
Gerne können sich auch andere Mitglieder an Aktionen beteiligen. Denn gemeinsam wollen wir es schaffen! Eine Verkehrswende ist zwingend notwendig. Nicht nur in Hessen.
Weitere Informationen unter
adfc-frankfurt.de
Dagmar Berges