Das sollte überall dort Schule machen, wo stark frequentierte "gelernte" Radrouten durch Grünanlagen oder öko-sensitive Zonen verlaufen: gelblicher Farbasphalt alsWegeoberfläche
Bertram Giebeler
Sachsenhausen:
guter Kompromiss für Radverkehr und Naturschutz!
Gelber Farbasphalt für gemeinsamen Fuß- und Radweg
Am Deutschherrnufer in Sachsenhausen geht es jetzt flott voran für Mensch und Kleintier: auf dem Hochkai des Mainufers wurde auf der halben Breite der ehemaligen Uferstraße der Feinschotterbelag durch eine gelblich eingefärbte Asphaltierung ersetzt. Dieses Material, punktuell schon eingesetzt etwa am Niddaufer, im Rebstockpark oder auf einer Gefällepassage im Grüneburgpark, bietet mehrere Vorteile: es ist für Radfahrer:innen allwettertauglich, es ist haltbar und muss nicht ständig neu gepflegt werden. Außerdem heizt es sich im Sommer nicht so auf wie grauschwarzer Asphalt, auf dem krabbelnde Kleintiere buchstäblich geröstet werden.
Am Deutschherrnufer war städtischerseits ein wichtiger Beweggrund für die neue Wegeoberfläche, dass man den Alltags-Radverkehr vom Tiefkai des Mainufers weglotsen möchte. Das sehen auch wir als ein durchaus sinnvolles Anliegen an, um die Nutzungskonflikte am Tiefkai zu verringern. In Anlehnung an eine Parole gegen Stuttgarts Tiefbahnhof also gilt auch in Frankfurt: "Oben bleiben" – auch am Mainkai!
Menschen im Mobilitätsalltag vom Auto aufs Rad zu bringen, ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Dafür ist es punktuell notwendig, das Radfahren in und durch Grünflächen und Waldzonen für Berufspendler:innen auch bei schlechtem Wetter möglich zu machen. Der naturnah aussehende eingefärbte Asphalt ist dafür ein probates Mittel. Wir würden uns wünschen, dass diese Oberflächenqualität überall dort zum Einsatz kommt, wo Verkehrswende und Naturschutz im gemeinsamen Interesse zu einem Kompromiss finden müssen.
Bertram Giebeler