Karls Kolumne
Virus velocipedus
Heiner und Philipp auf dem Markt
H: Ei, gude, Philipp. Was machste dann für ein Gesicht? Bist de sauer, dass es für dei alt Fahrrad kei Abwrackprämie gibt?
P: Is klar, des mer dem Coronavirus was entgeschesetze muss, aber ich hab mich schon seit Jahrzehnten mit dem Virus velocipedus arrangiert. Auch die Auto-Abwrackprämie hat dem nix anhabe könne.
H: Also deshalb hawwe se jetzt kei Abwrackprämie für die Stinker rausgehaue? Weil es eh nix nutzt?
P: Da hätt es schon eher eine Kaufprämie für Fahrräder gewwe solle, wie in Italien, da gab es bis 500 Euro, insgesamt hat die dortische Regierung dafür schlanke 120 Millione Euro rausgehaue. Im Vergleich mit den Milliarden für die Autoindustrie hierzulande echte "Peanuts", wie mer hier in Frankfurt saacht.
H: Aber was is de Erfolg dort? Die Fahrradläde sin leergekauft. Die Italiener hordde anscheinend Fahrräder wie die Deutschen des Klopapier.
P: Wirst schon sehe, nebe der allgemeine Steuerminderung gibt es auch die Elektroprämie für Hybridfahrzeuge, da kommt einisches zusamme. Un es tät mich net wundern, wenn bei der milliardenteuren Förderung der Wasserstoff-Technologie net ebbes bei dene Autokonzerne hänge bleibe tät.
H: Ja, bist du dann gesche jegliche Unterstützung der notleidenden Autoindustrie?
P: Jedenfalls solang damit die Profite der Eischentümer bezahlt werde solle. Da stell ich mir eher vor, wir stelle uns all uf de Balkon und klatsche: Bei dene Pfleschekräfte hat des ja auch gereicht.
H: Und dein Virus velocipedus, ist der ansteckend?
P: Der geht eher von Gehirn zu Gehirn, das kann kaa Abstandsgebot auf de ganze Welt verhindern. Für die Sicherheit von uns Radfahrern auf de Straß ist dieser Abstand notwendisch, auch als Schutz vor dem CORONAVIRUS braucht mer des.
H: Du meinst also, für coronasichere Radwege bräucht mer mehr Platz?
P: Ei, ich hätt des net schöner saache könne.
Abgehört und
uffgeschriwwe vom Karl