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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Deutscher Fahrradpreis 2020

And the winner is: Stefan Trauth

Bild zum Artikel Preisträger Stefan Trauth
Süwag

Da steht im Frühjahr die halbe Welt still. Eine Pandemie hat den Alltag, den Verkehr, das ganze soziale Leben lahmgelegt. Das Mindeste, was da vielen bleibt, um sich fortzubewegen, sich sportlich zu betätigen, um Gedränge zu meiden, war und ist das Rad. Und mitten in die coronabelastete Zeit platzt die Meldung der Vergabe des Deutschen Fahrradpreises an einen Schwalbacher Kleinbetrieb. Der Inhaber ist auch noch Fördermitglied des ADFC Eschborn/Schwalbach und zudem langjähriger Kooperationspartner der Ortsgruppe bei vielen Veranstaltungen wie Fahrrad-Aktionstag in Eschborn oder Fahrradbasar in Schwalbach.

Stefan Trauth heißt der Mitpreisträger und vielfache Ideengeber rund ums Rad. Aus dem einstmaligen Fachgeschäft "Biketempel" in Eschborn wurde mit der Zeit ein moderner Mobilitätsdienstleister im Fahrradbereich. Neben dem mobilen Fahrradservice entstand ein E-Bike-Verleih und ein Lastenradzentrum. Unter der Marke Pedelity.de wurde das Angebot für den Verleih von E-Bikes und Lastenrädern gebündelt. "Die aktuell verfügbare Flotte umfasst ca. 550 E-Bikes sowie ca. 50 klassische Fahrräder ohne Motor. Sie setzt sich sowohl aus Pedelecs, schnellen Pedelecs bzw. E-Bikes sowie E-Lastenrädern für den Transport von Kindern und Waren zusammen. Die Flotte wird regelmäßig gewartet und stetig erneuert", ist auf der Homepage zu lesen.

Im letzten Jahr startete das Land Hessen zusammen mit Pedelity.de die Aktion "Radfahren neu entdecken", für die beide jetzt den Deutschen Fahrradpreis bekommen haben. Leute, die Interesse hatten, das Pedelec als Alltags-Verkehrsmittel kostenlos zu testen, konnten sich bewerben. Der Andrang war enorm. Dabei haben sich auch der MTK und einige Kommunen im Kreis beteiligt. Die Aktion wird in diesem Jahr fortgesetzt.

Dabei geht der Betrieb des Fahrradverleihens jetzt mit einem Abo-Modell gemeinsam mit dem regionalen Energieversorgungsunternehmen Süwag noch einige Schritte weiter: Nicht nur an Einzelpersonen wird gedacht, sondern auch Klein- und Großbetriebe, Kommunen und Verkehrsunternehmen, Gastronomie, Hotels und Reiseveranstalter, Vereine und Familien können ihr Rad jetzt abonnieren. Der Ablauf ist denkbar einfach: bestellen, ausleihen, nutzen, zurückgeben – im monatlichen Preis ist wirklich alles drin – u. a. Versicherung, Wartung, Ersatz- und Verschleißteile. Hol- und Bringdienste mit Reparaturservice komplettieren das Angebot rund ums Rad.

Dieses neue Angebot für Menschen, die sich ein qualitativ hochwertiges Pedelec nicht leisten können bzw. noch nicht wissen, ob das was für sie ist, gäbe es nicht ohne einen Fahrrad-Fachbetrieb mit dem passenden Engagement. Und da kommt nun Stefan Trauth mit Pedelity.de ins Spiel: Egal, ob mit Rädern für "Radfahren neu entdecken" oder das "Pedelec-Abo", immer braucht es neben der Idee auch einen, der diese umsetzt. Das bedeutet Investition in die Räder, das bedeutet Aufbau des Betriebs (Werkstatt plus Belegschaft) und das bedeutet das Managen der Schnittstelle zwischen radfahrendem Endkunden und Auftraggeber aus Unternehmen bzw. Politik. Das Aktionsfeld des Zweiradbetriebs mit all seinen Facetten erstreckt sich inzwischen weit über die Grenzen Hessens hinaus.

Und dabei war es nicht immer einfach, Fördergelder aufzutreiben oder bei den Banken offene Ohren für einen Kredit der ganzen unternehmerischen Ideen zu finden. Viel wichtiger ist der Blick auf das Neue, welches das Geschäft von Pedelity.de ausmacht: Das Fahrrad wird zum Bestandteil eines Mobilitätsservice, der aus vielen einzelnen Puzzleteilen besteht, die an die Wünsche der potentiellen Kundinnen und Kunden angepasst wurden:

  • Fahrradverkauf – neu und gebraucht.
  • Fahrradreparatur: Angefangen hatte alles mit dem Fahrradbus: Die komplette Werkstatt war entsprechend einem festgelegten Fahrplan in Frankfurt und dem MTK unterwegs. Heute gibt es zudem das reguläre Ladengeschäft in Sossenheim.
  • Fahrradverleih mit Kooperationspartnern, die Menschen dazu animieren wollen, ihre Umgebung mit dem Elektrorad neu zu entdecken.
  • Abo eines Fahrrads.
  • Fahrradtouren: Zusammen mit Outdoor-Eventanbietern können einzelne Personen oder Betriebe und andere Gruppen den Taunus per pedale entdecken.

Dass der ADFC solch ein Engagement ums Rad befürwortet und den großen Umfang des technischen Services begrüßt, versteht sich von selbst. Danke für so viel Ideen und Elan rund um unser liebstes Fortbewegungsmittel, das Fahrrad. Und weiter so, Stefan Trauth.
Wer mehr erfahren will: goyago.com

Gaby Wittendorfer,
Helge Wagner



Der Deutsche Fahrradpreis – best for bike, auch Deutscher Fahrradpreis, ist ein bundesweiter Wettbewerb, der seit 2000 jährlich Projekte und Maßnahmen der Radverkehrsförderung würdigt. Initiatoren des Wettbewerbs sind das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und der Verbund Service und Fahrrad e.V. (VSF) unterstützen den Wettbewerb als Partner.

Quelle_Wikipedia