Jetzt beschlossen:
"Fahrradstadt Frankfurt 2025!"
Stadtverordnetenversammlung segnet Einigung der Römer-Koalition mit dem Radentscheid ab!
Bertram Giebeler
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Es durfte gejubelt werden: Aktive des Radentscheids am 29.8. vor dem Römer, während die Stadtverordneten den Antrag "Fahrradstadt Frankfurt 2025" beschlossen. Das "goldene Fahrrad" rollt zur Feier des Abends über den roten Radweg.
Bertram Giebeler
Der Koalitionsbeschluss vom Juni hat die Sommerpause und die ersten Gremiensitzungen im August überstanden, niemand wurde danach noch wankelmütig, und nun ist es vollbracht: der gemeinsame Antrag "Fahrradstadt Frankfurt am Main" von CDU, SPD und GRÜNEN, über Monate verhandelt mit dem Radentscheid, ist nun mit großer Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden.
Die wesentlichen Inhalte der Vereinbarung hatten wir schon in der letzten Ausgabe zusammengefasst, hier noch einmal in der Übersicht (siehe Kasten).
Norbert Szep, einer der Sprecher des Radentscheids, sprach auf der Römertreppe ein großes Wort aus: "Die Autostadt ist ab heute Geschichte!". Hoffen wir's! Jetzt geht es an die Arbeit, denn die Umplanung und erst recht der Umbau ganzer Straßenabschnitte erledigen sich nicht von allein. Auch wird schon bei den provisorischen Neuaufteilungen des jeweiligen Straßenraums klar werden, dass der ruhende und rollende Kraftfahrzeugverkehr tatsächlich Platz und Geschwindigkeit abgeben muss, was unweigerlich zu temporären Umstellungsschwierigkeiten führen wird. Die mit dem Radentscheid ausgehandelten Maßnahmen zur Radverkehrsförderung werden zwar schon seit Monaten öffentlich diskutiert, aber erfahrungsgemäß regt sich bei vielen der Widerspruch erst, wenn der Bagger anrückt.
Unsere Aufgabe als ADFC wird es sein, jede einzelne Maßnahme sowohl in den städtischen Gremien als auch in der öffentlichen Diskussion fachlich zu unterstützen. Bei der Aufteilung des engen Straßenraums in dicht bebauten Städten geht es oft um jeden Zentimeter, und manchmal sind auch innovative Lösungen gefragt – alles mit dem Ziel, das Radfahren in Frankfurt endlich überall sicher möglich zu machen!
- Bei zwei wichtigen Straßen (Bockenheimer Landstraße und Schwarzwaldstraße), bei denen die Umbauplanungen schon weit gediehen sind, wird noch 2019 die Planung für den Neu- und Ausbau der Radwege vorgelegt.
- Für die Schweizer Straße in Sachsenhausen gibt es einen städtebaulichen Gestaltungswettbewerb.
- Für 7 weitere Hauptverkehrsstraßenabschnitte werden durch provisorische Maßnahmen getrennte Radverkehrsführungen geschaffen. Diese Provisorien werden evaluiert und bei Erfolg zu dauerhaften baulich getrennten Radwegen (2,30 m breit) umgebaut.
- 11 Straßen werden auf ihre Eignung zur Fahrradstraße geprüft.
- Cityring, Anlagenring und nördliches Mainufer werden auf ihre Eignung zur Fahrradtrasse (Standard Radschnellverbindung) geprüft.
- Frankfurt stellt die zwei schon geplanten Radschnellwege von und nach Darmstadt und Hanau auf seinem Stadtgebiet fertig.
- 15 Kreuzungen werden so umgestaltet, dass sie für Radfahrer/innen sicherer zu passieren sind als derzeit.
- 2.000 Fahrradstellplätze pro Kalenderjahr werden in den nächsten Jahren geschaffen.
- Die Stadt Frankfurt betreibt eine Kampagne zur Förderung des Radverkehrs.
- Für die "Projektgruppe Fahrradfreundliche Stadt" werden 18 auf fünf Jahre befristete Stellen in Verwaltung und Verkehrspolizei geschaffen.
- Die Stadt verstärkt ihr Personal zur Falschparkerabwehr und zur Baustellenkontrolle.
- Die Stadt stellt im Doppelhaushalt 2020/ 2021 insgesamt zusätzlich 21 Mio € für die Radverkehrsförderung bereit.
- Die Stadt erstellt 2021 einen Radverkehrsentwicklungsplan, der alle 2 Jahre fortgeschrieben wird.
Bertram Giebeler