Jetzt geht's schon etwas schneller
Erstes Teilstück des Radschnellwegs Darmstadt - Frankfurt freigegeben
Hier fährt sich's schnell und komfortabel mit dem Rad, und das sogar nachts solar beleuchteet: der neue Radschnellweg bei Egelsbach
Torsten Willner
Am 6. Juni wurde es für den Verkehr freigegeben, am 23. Juni noch einmal feierlich eingeweiht: die erste Tranche des neuen Radschnellwegs zwischen Darmstadt und Frankfurt.
Das Fahren auf der neuen Trasse war für den Autor ein echtes Vergnügen: vier Meter breit, glatt asphaltiert, klar abmarkiert, mit neuem grünem Radschnellweg-Logo und mit solaren Lampen für die nächtliche Ausleuchtung nach dem Bewegungsmelderprinzip. Dieses erste Teilstück von 3,6 Kilometern Länge zwischen Egelsbach und Darmstadt-Wixhausen macht jetzt den Anfang.
Natürlich soll und muss es nun so schnell wie möglich weitergehen, im Süden nach Darmstadt und im Norden nach Langen und dann weiter bis Frankfurt. Insgesamt sind sieben Kommunen und das Land Hessen in das Projekt involviert, unter Federführung der Regionalpark Südwest GmbH. Deren Geschäftsführer Manfred Ockel, Bürgermeister von Kelsterbach, koordiniert den Projektfortschritt. Bis 2022 soll das Gesamtprojekt fertiggestellt sein.
Aus ADFC-Sicht kommt es jetzt darauf an, dass in allen beteiligten Kommunen noch bestehende Unstimmigkeiten über Details des Streckenverlaufs und seiner Ausbauqualität schnellstmöglich ausgeräumt werden. Dies betrifft nicht zuletzt den nördlichen Ziel- und Quellort Frankfurt, wo die Oberflächenbeschaffenheit von 1,9 km der Schnellverbindung nach wie vor mit dem Umweltdezernat strittig ist. Die Trasse zwischen der Stadtgrenze zu Neu-Isenburg bei der S-Bahn-Station und dem Ziegelhüttenweg, hauptsächlich auf dem "Welschen Weg", ist physisch schon vorhanden, sogar fast durchweg in ausreichender Breite. Es geht jetzt um die Frage Asphaltierung und Beleuchtung.
Keine Schönwetterrouten
Es gibt kreative Lösungsmöglichkeiten jenseits von schwarzem Asphalt und Vollausleuchtung, aber es gibt auch Standards, die nicht unterschritten werden dürfen, wenn die Strecke noch den Titel Radschnellweg tragen soll. Radschnellwege sind keine touristischen Routen, sondern Wege für Berufspendler, die auch nachts und/oder bei schlechtem Wetter und im Winter mit dem Fahrrad zum Ziel kommen wollen, anstatt sich dafür ins Auto zu setzen.
Gegenwärtig werden für zwei weitere Radschnellwegprojekte in der Rhein-Main-Region Machbarkeitsstudien erarbeitet, nämlich Hanau-Frankfurt und Vordertaunus-Frankfurt. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain will hier und auch generell bei überörtlichen Radwegen künftig mehr Verantwortung übernehmen, bis hin zur Baulastträgerschaft (siehe Bericht auf Seite 13). Der ADFC Hessen unterstützt zusätzlich das Vorhaben, anlässlich des viergleisigen Ausbaus der Main-Weser-Bahn den parallel zur Bahn verlaufenden Sicherheitsweg zu einem Radschnellweg Wetterau – von Frankfurt nach Friedberg – auszubauen.
Bertram Giebeler