Fahrrad-Aktionstag in Eschborn
Wann kommt der Radverkehrsbeauftragte?
Hier wird selbst Hand angelegt: Schrauberstand der AG fahrRad
Helge Wagner
Es war wieder soweit: Am letzten Samstag im April trafen sich alle wieder auf Eschborns Rathausplatz, die nur irgendetwas mit dem Rad zu tun haben. Da versteigerte die Stadt Eschborn einige Dutzend Fundräder, die man gleich am Fahrrad-Checkstand der städtischen AG fahrRad prüfen lassen konnte. Schön, zu sehen, dass ein defektes Rad nicht gleich in den Schredder wandert.
Und war das Rad dann von den Schraubern überholt worden, schob man es gleich zum Codierstand des ADFC – bereits zum zweiten Mal mit neuer Gravurtechnik, mit Hilfe der Kollegen aus dem Hochtaunuskreis. Nebenan befand sich der Infostand des ADFC Eschborn/Schwalbach. Hier gaben ADFCler Auskunft auf viele Fragen und verteilten vielfältiges Infomaterial. Renner war die vom ADFC herausgegebene "Jubiläumskarte 90 Jahre Main-Taunus-Kreis" im MeKi-Verlag mit den Radrouten und Infos über den heimatlichen Landkreis.
links:
Infostand des ADFC mti der neuen MTK-Radkarte
rechts:
"Knäcke" (Karl-Heinz Niemann, rechts im Bild) von der städtischen Arbeitsgemeinschaft "fahrRad" scheint dem Reparaturwunsch spektisch zu begegnen
Helge Wagner
Informationen zur Nahmobilität
Zu den weiteren Akteuren des Fahrrad-Aktionstages gesellte sich der Main-Taunus-Verkehrsverbund (MTV) mit Infos zum öffentlichen Nahverkehr und zur Nahmobilität ohne Auto. Die mobile Fahrradwerkstatt biketempel positionierte sich am Rande des Platzes und beim Stand von Byke fühlte man vor, wie es sein könnte, in Eschborn ein Radverleihsystem zu haben.
Am Fahrradflohmarkt konnte man anbieten, handeln, verkaufen, was man loswerden oder haben wollte: Kinderräder, Citybikes und weitere Räder aller Klassen, Felgen, Sattelstützen, Strahler und brauchbare Ersatzteile. Ein bunter Trubel – auch wegen der Kinder, die mit Go-Karts auf dem Parcours um den Brunnen ihre Runden drehten.
Zwischendurch besuchte eine Rennradgruppe auf dem Weg zum Glauberg den Aktionstag. Heinz Werntges vom ADFC hatte in Schwalbach zu dieser Tour aufgerufen. Man sieht: Auch in diese Sparte des Radelns dringt der ADFC vor.
Der Radverkehrsbeauftragte soll kommen!
Der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Mathias Geiger, war gern gesehener Gast. Auch weil er auf Nachfrage des ADFC mitteilte, dass die Stellenausschreibung für den Radverkehrsbeauftragten so gut wie fertiggestellt sei und bald geschaltet werde. Zudem empfahl der Bürgermeister, sich bald wieder in der Rad-AG zusammenzusetzen, da einiges anstünde. Das hört man gerne beim ADFC. Schließlich stöhnen viele in Eschborn über den dichten, belastenden und teilweise gefährlichen örtlichen Straßenverkehr. Hier gibt es einiges zu tun, an Vorschlägen des ADFC mangelt es nicht. Nur: Es wäre prima, wenn man endlich eine Person in der Stadtverwaltung hätte, die man in Sachen Radverkehr und mehr ansprechen kann und die die Kompetenz hat, auf andere Ämter wie Bauamt, Ordnungsbehörde, Stadtpolizei in Sachen Radverkehr einzuwirken.
Aber auch die örtlichen Supermärkte könnten etwas für die Förderung des Radverkehrs tun, indem sie bessere Radabstellanlagen aufstellen. Die örtliche Stellplatzsatzung wurde vor einigen Jahren mit Unterstützung des 1. Stadtrats Thomas Ebert ergänzt, nach der bei Neubauten auch Stellplätze für Räder errichtet werden müssen. Auch Stadtrat Helmut Bauch, Dezernent für Seniorenangelegenheiten, zeigte sich. Er hatte zuvor auf die Mobilitätsmöglichkeiten für Senioren mit einem Pedelec hingewiesen: Am Aktionstag konnte man das mal ausprobieren.
Nach bewegten Stunden lud der ADFC alle Mitwirkenden und Helferinnen und Helfer ins nahegelegene Eiscafé ein. Mit der kalten Süßspeise kühlte man sich vom hitzigen Tag und dem Trubel ab und wechselte noch ein paar abschließende Worte: Wetter war gut, alles gut gelaufen, nächstes Jahr wieder!
Helge Wagner