Laudator Michael Bunkenburg (mit Harald-Braunewell-Portrait), Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und die Witwe des Geehrten (mit Akkuschrauber) helfen einem Mitarbeiter des Grünflächenamtes bei der Befestigung der Gedenktafel
Foto: Christian Kümmerlen
Eine Stele für Harald
Eine Rundtour um Frankfurt: Harald Braunewell und der GrünGürtel-Radrundweg
Was lange währt, wird endlich gut! So wurde am 4.9.2017 die Gedenkstele für Harald Braunewell eingeweiht, nachdem die Idee dazu seit 2010 verfolgt wurde. Harald Braunewell ist der Initiator des GrünGürtel-Radrundwegs und die Inschrift auf der Stele lautet:
Dem Wegbereiter des Frankfurter GrünGürtel-Radrundwegs Dr. Harald Braunewell, ADFC Frankfurt
Harald Braunewell, der Mitgründer des ADFC Frankfurt 1980 ist, war ein begeisterter Radfahrer und wollte sein Wissen um schöne und interessante Radrouten gerne anderen mitteilen.
Dieses Wissen setzte er als Hobby-Kartograph unermüdlich um, bearbeitete Landkarten, Stadtpläne und schrieb auch zwei Radwanderführer: "Mit dem Fahrrad durch das Umland von Frankfurt" und "25 Fahrradtouren zwischen Taunuskamm und Odenwald"
Schon sehr früh gereizt hat ihn die Entwicklung einer Rad-Rundroute um Frankfurt. So ist in dem oben beschriebenen Wanderführer "Mit dem Fahrrad durch das Umland von Frankfurt" – erschienen 1980 – eine Rundtour um Frankfurt beschrieben. 1982 wurde diese Rundtour auch in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht.
1991 beschloss die Stadt Frankfurt, dass um die Stadt ein geschützter Freiraum unbebaut bleiben muss als Ausgleich für die wachsende Bebauung der Stadt: der GrünGürtel. Harald hatte sofort die Idee, den Grüngürtel durch einen GrünGürtel-Radrundweg erlebbar zu machen. In Verbindung mit dem Umweltamt Frankfurt wurde diese Idee umgesetzt:
Der GrünGürtel-Radrundweg wurde geplant, eine Wegweisung angebracht und eine Grüngürtel-Freizeitkarte dazu 1992 erstellt.
Ehrung im großen Kreis: Viele der Anwesenden, die zur Installation der Gedenkstele ans Niddaufer gekommen waren, kannten Harald Braunewell noch persönlich
Foto: Peter Sauer
Der ADFC Frankfurt hat diese Arbeiten unterstützt – aber es war letztlich immer Harald, der in seiner Eigenschaft als Leiter der Kartografie-AG dies ausgeführt hat.
Das erste Schild dieses GrünGürtel-Radrundwegs wurde vom damaligen Umweltdezernent Tom Koenigs 1991 an der Niddabrücke nach Sossenheim angebracht.
Eine erste Ehrung erfuhr der im Jahr 2001 verstorbene Harald durch eine Eiche auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Bonames, der in den GrünGürtel eingegliedert wurde. Dort wurde 2010 ein Hain mit 150 Bäumen angelegt. Jeder einzelne Baum wurde gespendet und einer Person gewidmet. Kamilla Nuyken (auch langjähriges ADFC-Mitglied, zeitweise auch im Vorstand) kam die Idee, eine Eiche für Harald zu spenden. Die Einweihung des Baumhains fand am 26.5.2010 statt. Es gibt eine Tafel vor dem Hain, auf der man den Baum L3 von Harald finden kann.
Bei dieser Einweihung (2010) hat der ADFC Frankfurt erstmals die Vertreterin des Umweltamts, Frau Wentzell, auf die Idee angesprochen, eine Gedenktafel für Harald aufzustellen.
Es gab eine Reihe von Abstimmungen, wie die Gedenktafel aussehen soll, über den Text und den Standort. Zwischendurch lag das Projekt einer Gedenktafel für Harald auch auf Eis.
Aber anlässlich des Präsentation der neuesten GrünGürtel-Freizeitkarte 2017 wurde das Thema wiederbelebt. In einem Meeting beim Umweltamt, an dem auch Frau Wentzell, Herr Zimmermann und Anne Wehr teilgenommen haben, wurde abschließend alles besprochen: die Gestaltung, der Text und der Ablauf der Einweihung. Von Herrn Zimmermann (Umweltamt) kam der Vorschlag zu dem Standort der Stele an der Nidda in Höhe des Niedwaldes, den der ADFC gerne angenommen hat. Die Einweihung fand am 4.9.2017 durch Umweltdezernentin Rosemarie Heilig statt.
Es waren viele Weggefährten von Harald zu der Einweihung gekommen. Besonders schön war, dass auch die Witwe von Harald – Frau Stetter-Braunewell – anwesend war und tatkräftig die Einweihung unterstützt hat.
Das ist nun der Hintergrund der Geschichte des GrünGürtel-Radrundwegs.
Und wenn ihr an der Nidda nach Höchst fahrt, dann macht mal an dem Rastplatz in der Höhe des Niedwald eine Pause und betrachtet die Gedenkstele für Harald.
Michael Bunkenburg