Hunsrückstraße, Unterliederbach:
Über hundert Ordnungswidrigkeits-Anzeigen
vom ADFC eingereicht
So sieht ein benutzungspflichtiger Radstreifen aus, wenn in der Fraport-Arena gespielt wird
Foto: Bertram Giebeler
Systematisches massenhaftes Falschparken auf einem benutzungspflichtigen Radstreifen kommt in Unterliederbach immer dann vor, wenn in der Fraport-Arena die Basketballer von den Skyliners durch die Halle dribbeln oder wenn Schlagerstars dort ihre Lieder trällern.
Bis vor kurzem war das sogar offiziell erlaubt. Der Radstreifen wurde temporär zum Parkplatz erklärt, mit Hilfe eines selbstgebastelten Schildes, das kurz vor den Events einfach aufgeklappt wurde.
De jure war diese Regelung schon immer blühender Unsinn und durch keinerlei Verkehrsverordnung gedeckt. Dem zuständigen OBR 6 und auch der Lokalpresse (Höchster Kreisblatt) fiel dies vor ein paar Monaten auch auf. Seitdem gilt sie nicht mehr. Der Radstreifen ist jetzt wieder die ganze Woche durch ein Radstreifen, auch wenn in der Fraport-Arena Programm ist.
Das Problem: es schert sich keiner drum. Anfang Oktober, beim Heimspiel der Skyliners, wurde der Radstreifen wie immer von 129 Autos zugeparkt. Die Ordnungspolizei verkündet vorher, dass sie an einem Wochenend-Tag nicht kontrollieren werde. Na prima. Radfahrer sollen halt sehen wo sie bleiben. Dabei gibt es legale Parkplätze genug, vor der Arena selbst und vor der nahe gelegenen Jahrhunderthalle. Sie kosten halt Gebühr.
Aktive der ADFC Verkehrs-AG wollten sich dieses lächerliche Szenario nicht länger bieten lassen. Alle falsch parkenden Autos wurden fotografiert, die Nummern notiert, und zu jedem einzelnen Fall setzt es jetzt eine Anzeige beim Ordnungsamt. Wir werden dies vielleicht gelegentlich wiederholen, aber eigentlich ist es keine Lösung, dass der ADFC Hilfspolizist spielen muss. Die Stadt muss dafür sorgen dass das von ihr verfügte Parkverbot auch durchgesetzt wird.
Bertram Giebeler