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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Plattform gegen Plattfuß und andere Widrigkeiten des Radler-Alltags

Positive und andere Erfahrungen mit der Meldeplattform Radverkehr

Seit fast fünfzehn Jahren fahre ich mit dem Fahrrad von Bad Vilbel-Massenheim zu meiner Arbeitsstelle im Frankfurter Stadtteil Rödelheim, direkt am Nordwestkreuz gelegen. Trotz dieser scheinbar verkehrsgünstigen Lage am Rand Frankfurts – immerhin genießen wir dort den Lärm von zwei Autobahnen – ist das Büro mit dem Auto oder der Bahn schlecht zu erreichen. So hatte ich mich für das Fahrrad entschieden und fahre meist die Nidda entlang und durch Praunheimer Wohngebiete. Dort kenne ich jeden Stein und jeden Ast. Gelegentlich befinden sich neben den bekannten Steinchen auch Scherben auf dem Radweg, vorzugsweise an dem an Wochenenden beliebten Grillplatz Hadrianstraße. Oder ein Ast oder gar ein ganzer Baum wurde vom Sturm auf den Weg geworfen.

www.meldeplattform-radverkehr.de
Grafik: Peter Sauer

Vor längerer Zeit hatte ich die Meldeplattform Radverkehr kennengelernt und diese getestet. Der Erfolg blieb nicht aus: Die Scherben von der Wochenend-Party waren tatsächlich kurzfristig wieder verschwunden, der heruntergestürzte Ast beseitigt. Neuerdings bekomme ich sogar eine persönliche Rückmeldung zu meinen Hinweisen. Ein Beispiel dazu bietet die Bedarfsampel an der Homburger Landstraße / Niddaradweg. Eines Tages fand ich sie durch Vandalismus zerstört vor, auch der Drücker funktionierte nicht mehr. Prompt fand ich am nächsten Tag eine Mail im Posteingang vor mit der Mitteilung, dass die Störung an die zuständige Abteilung weitergeleitet worden sei und die Kollegen die Ampel kurzfristig reparieren würden. Und so war es dann auch. Letztens konnte ich wegen eines heruntergestürzten Astes auch gleich am Folgetag einen ganzen Trupp Grünpfleger "auf frischer Tat ertappen", die nicht nur den Ast mitnahmen, sondern gleich die ganze Hecke rasierten.

Ich finde es sehr erfreulich, dass es eine funktionierende Möglichkeit zur Meldung von Störungen gibt, die für mich eine Förderung des Radverkehrs bedeutet. Leider scheint Frankfurt hier einsamer Vorreiter zu sein, denn ein paar hundert Meter weiter, auf Bad Vilbeler Stadtgebiet, versacken die Meldungen im Nichts: keine Rückmeldung – keine Aktion. Auch nachdem ich einmal auf Rosbacher Gemarkung unterwegs gewesen war, hatte ich bereits einmal eine Meldung verschickt. Auch hier: keine Rückmeldung – keine Aktion.

Und jetzt las ich in der letzten Frankfurt aktuell von einem sinnlos aufgestellten Sperrschild für Radfahrer in einer Baustelle in Rödelheim, welches ebenfalls via Meldeplattform bemängelt und schließlich beseitigt und durch eine bessere Lösung ersetzt wurde. Da kann ich nur sagen: Weiter so in Frankfurt! Und vielleicht ist diese Praxis ja auch irgendwie mal ansteckend über die Stadtgrenzen hinaus?

Matthias Marcks