Her mit der Kohle!
Ich hab's mal überschlagen: Sechs Kilometer Arbeitsweg einfach, fünf mal in der Woche – da kommen rund 250 km im Monat zusammen. Würde ich nur 20 Cent pro gefahrenem Kilometer erhalten, wäre das ein Zuverdienst von 50 Euro. Monat für Monat, nur dafür dass ich tue, was ich sowieso tue – mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Klingt gut? Eine Frankfurterin und ein Frankfurter haben daraus nun ein Geschäftsmodell gemacht. Wer bereit ist, sich eine Werbescheibe an das Vorderrad montieren zu lassen, kann Geld verdienen. Vorausgesetzt, sie oder er ist auch bereit, sich eine App auf das Smartphone zu laden und damit die gefahrenen Kilometer zu dokumentieren. Wie das funktioniert? Einfach den morgendlichen Start der App mitteilen, ebenso das Fahrtende. Dadurch weiß "bikuh", wie sich das Unternehmen nennt, wie weit (und wohin!) gefahren wurde und überweist 20 Cent je in Frankfurt gefahrenem Kilometer. Mitspracherecht besteht bei der Auswahl der Werbepartner – ich muss also nicht für irgendeinen dubiosen Saunaclub das Rad rotieren lassen. Fachmännisch montiert werden die Werbescheiben in der Werkstatt des Radladens PerPedale in Bockenheim,.
Braucht man das? Nicht unbedingt, aber da uns alles rund ums Rad interessiert, berichten wir gerne. Und in einer Zeit, in der viele Menschen Litfaßsäulen gleichen und Firmennamen zwar groß, aber unentgeltlich auf T-Shirts oder Pullovern spazieren tragen, ist es doch tröstlich, radelnd für Werbung wenigstens ein paar Euro erhalten zu können. Interessiert? Näheres gibt's, hübsch und übersichtlich gestaltet, auf www.bikuh.com .
Peter Sauer