Glück mit dem Wetter und Spaß für Tausende
31. Mai 2015: Großes ADFC Radler-Fest auf dem Alten Flugplatz am Tower-Café
Foto: Jörg Hofmann, Foto-AG ADFC Frankfurt
Der kühle Mai 2015 hat es bis zum letzten Tag spannend gemacht, ob das nun schon 6. Große ADFC Radler-Fest im Trockenen gefeiert werden kann. Morgens war es noch etwas frisch, so dass sich diesmal "nur" rund 6.000 Radlerinnen und Radler aus Frankfurt und Rhein-Main auf den Weg zum Alten Flugplatz am grünen Niddaufer machten. Sie erlebten ein sehr entspanntes und informatives Familienfest mit neuen und bewährten Ausstellern und Attraktionen. Und alle kamen ungeduscht und sehr zufrieden nach Hause, weil der Regen erst ab 20 Uhr einsetzte.
Heute wollen wir mal die Preisfrage beantworten, wie der ADFC Frankfurt auf die Zahl der Besucher beim Radler-Fest kommt.
1. Antwort: Wir fragen einfach das Tower-Café, das übers Jahr viele große Veranstaltungen auf diesem einzigartig schönen Platz organisiert. Die haben letztes Jahr bei herrlichem Sommerwetter "mindestens 8.000" geschätzt. Das ist nicht einfach zu glauben. Aber immerhin erneuert sich das Publikum an diesem Tag drei- bis viermal. Weil die wenigsten länger als zwei Stunden schauen, spielen, essen und trinken. Außer den etwa 50 ADFC-Aktiven, die meist den ganzen Tag im Kundendienst sind.
2. Antwort: Die Kinder sagen die Wahrheit. 2014 hatten wir 800 Urkunden für kleinere Kinder gedruckt, die die Hütchen auf dem abgesteckten Parcours erfolgreich umkurvt haben. Die waren schon mittags alle und abends auch alle weiteren 800, die eilig nachgedruckt wurden. Rechnet man noch ein bis zwei Eltern dazu, sind schon mal locker 4.000 Menschen nur am Kinderparcours. Diesmal wurden nur 300 Kinder mit Urkunden beglückt. Warum das? In Frankfurt werden an Mai-Wochenenden immer mehrere große Feste gefeiert, in der Berger Straße oder sonstewo, ohne dass die Radler auf Abwege kommen lassen. Aber diesmal hat ein kommerzielles Kinder-Fest in der Commerzbank-Arena die Kleinen oder die Eltern doch abgeworben.
Aber nun lassen wir die Zahlen und kommen zu den Qualitäten. Die 20 Aussteller haben auch bemerkt, dass "etwas weniger" Andrang war, und sind trotzdem alle "sehr zufrieden.". Denn es entstanden viel intensivere Gespräche mit den Besuchern, die die neueste Fahrradtechnik prüften und zur Probe fuhren, oder sich die schönsten Ausflugsziele im Vogelsberg, dem Taunus oder der Wetterau vorführen ließen. So möchten auch alle 2016 wiederkommen.
Erstmals dabei waren die Radballer vom Radsportverein Heddernheim, die stehend oder in voller Fahrt den Ball im Tor versenkten. Neu und sehr speziell auch die Fat-Bikes von Keller/Sinus, das ist so eine Art SUV für Radler, die auf extrabreiten Reifen über jedes Hindernis bretterten. Wieder dabei waren und allesamt heilgeblieben sind die Jungs vom bmx-Laden "deepend" mit ihren halsbrecherischen Sprüngen auf Stangen und Rampen.
Natürlich hat auch der ADFC mit seinem ganzen Programm die Besucher angezogen: mit dem Kartenladen und dem Infostand, den GPS-Freaks und den Verkehrsexperten, dem Fahrrad-Check und dem Codierteam. Die haben letztes Jahr den Allzeitrekord von 120 codierten Rädern aufgestellt. Jetzt waren es nur zwei weniger. Die Qualität der Besucher macht es eben, nicht nur die Menge.
Sehr erfolgreich war an diesem Tag eine Werbeaktion. Nur an diesem Tag wurde eine "Einstiegsmitgliedschaft" für nur 16 € im ersten Jahr geboten. Rund 80 Menschen aus Frankfurt und Rhein-Main fanden das überzeugend. Das ist schon mal die Hälfte des Wachstums, das der ADFC Frankfurt sonst in einem Jahr erreicht.
Auch bei der Kalorienzufuhr ging es dieses Jahr sehr entspannt zu. Am Grill oder Kuchenstand des Tower-Cafés musste niemand länger warten. Herzlichen Dank an das Tower-Team, das dieses Fest sehr engagiert unterstützt hat. Trotz mancher bizarrer Auflagen aus der Umweltbehörde, die offenbar nicht glauben will, dass sich Radler in einem Landschaftsschutzgebiet zu benehmen wissen. Abends um 8&xnbsp;Uhr war der Alte Flugplatz wieder piccobelo sauber.
Jedenfalls soll das nächste Radler-Fest am 29. Mai 2016 sein. Oder hat jemand was dagegen?
Wehrhart Otto