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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Oberschenkelhalsbruch

Aus Richtung Offenbach kommend endet hier (linkes Bild) der rechtsseitige Radweg. Bei Weiterfahrt auf der Fahrbahn steht der Radler hier (rechtes Bild) vor der kaum lösbaren Aufgabe, die Schienen in einem sicheren Winkel zu überqueren.Fotos: Klaus-Peter Armbrust

Erleiden solche Brüche nicht eigentlich nur alte Leute? Fahrradstürze auf nassen Straßenbahnschienen sind ein altbekanntes Problem. Das passiert mir als erfahrenem Radler nicht, dachte ich. Nun hat mich beides getroffen!

Im Rückblick auf meine fast 50-jährige Karriere als emsiger Radfahrer erinnere ich mich an nur wenige Stürze. Alle verliefen glimpflich, und ihre gute Seite war, dass sie für eine gewisse Zeit meine Aufmerksamkeit für potenzielle Gefahren neu schärften. Auch durch meine berufliche Tätigkeit als Chemiker bin ich Gefahren gegenüber stets besonders sensibilisiert.

Nun hat es mich also dennoch erwischt. Anfang Juni bin ich in Alt-Fechenheim mit dem Fahrrad auf regennasser Fahrbahn über den Straßenbahnschienen weggerutscht. Ausgerechnet am Tor Ost der Allessa-Chemie – einer Stelle, die ich besonders gut kenne, weil ich dort in früheren Zeiten, als der Betrieb noch unter dem Namen der Firma Cassella lief, gearbeitet habe. Das Areal ist für Radfahrer problematisch, weil die Straßenbahn dort in einem ungünstigen Winkel auf die Fahrbahn geleitet wird und weil es wenig Platz zum Manövrieren bietet. Deshalb ist es kaum möglich, die Trasse im rechten Winkel zu überqueren, um wohlbehalten auf die Fahrbahnseite zu gelangen. Die Nutzung des linksseitigen Radwegs hingegen ist umständlich, weil sie eine zweimalige Fahrbahnquerung voraussetzt, und seit einiger Zeit in der Gegenrichtung auch nicht mehr vorgeschrieben.

Sofort nach dem Sturz wusste ich, dass dieses Mal etwas Schlimmes passiert war. Während ich diesen Text im Krankenhaus nach überstandener Operation verfasse, bin ich guter Dinge, nach der anstehenden Reha in einigen Wochen wieder auf eigenen Beinen stehen und auf zwei Rädern fahren zu können. Mein herzlicher Dank an alle, die dazu beigetragen haben, insbesondere an den ersten Retter, der mich direkt nach dem Sturz vor der herannahenden Straßenbahn von den Schienen holte, und die Ersthelfer der Allessa-Chemie.

Joachim Brendel