Bergab bitte schieben

In Darmstadt werden Radfahrer zur Kasse gebeten. Nachdem mündliche Verwarnungen der Polizei über Wochen hinweg keinen Erfolg zeigten, werden jetzt Bußgelder verhängt.

Die Wilhelminenstraße in der Darmstädter Innenstadt ist Teil einer Fußgängerzone, die für den Radverkehr in Schritttempo freigegeben ist. Am südlichen Ende steigt die Straße steil an. Hier ist das Radfahren bergauf erlaubt, bergab aber verboten. Dass viele Radfahrer dieses Verbot ignorieren, liegt in der Natur des Radfahrens – bergauf fahren, bergab aber schieben ist dem gemeinen Radfahrer wesensfremd.

In Darmstadt nun wird bergab häufig zu schnell gefahren, was von Fußgängern oft als bedrohlich empfunden wird. Es kam, wie es kommen musste – ein jugendlicher Radfahrer kollidierte im Jahr 2005 mit einer Fußgängerin, die lebensgefährlich verletzt wurde. In der Folge wurde die Wilhelminenstraße bergab für den Radverkehr gesperrt. (Der ADFC Darmstadt hat dazu eine ausführliche Stellungnahme abgegeben, die auf adfc-darmstadt.de/presse.php?jahr=2005 zu finden ist). Die Stadt versuchte mit verschiedenen, auch baulichen Maßnahmen, dieses Verbot durchzusetzen. Doch alle Maßnahmen wurden als untauglich verworfen, statt dessen verwarnten Kommunalpolizisten bergab Fahrende. Nachdem auch danach keine Verbesserung der Situation eintrat, werden nun Bußgelder in Höhe von 10 € verhängt.

Peter Sauer
Quellen: ADFC Darmstadt,
Darmstädter Echo, HR