Frankfurt hat einen neuen Verkehrsdezernenten
Ein halbes Jahr nach dem Tod von Lutz Sikorski wurde im Juni Stefan Majer (Die Grünen) zum Nachfolger des Ende letzten Jahres verstorbenen ersten Frankfurter Verkehrsdezernenten gewählt. Die Nachricht ist nicht ganz so aktuell, wie die Leser von Frankfurt aktuell es gewohnt sind, aber auch wenn es etwas spät kommt, möchten wir nicht versäumen, dem neuen Stadtrat ganz herzlich zu seiner Wahl gratulieren.
Stefan Majer ist Alltagsradfahrer. Er hat also einen sehr direkten Zugang zu den Problemen des Radverkehrs in Frankfurt. Als langjähriges Mitglied in den Ausschüssen für Planung und Verkehr des Frankfurter Stadtparlaments ist er zudem vertraut mit allen Planungen zur Förderung des Radverkehrs. Er kennt den langen Stau von Projekten, die seit Jahren auf ihre Umsetzung warten. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Einweihung des neuen Radwegs zwischen Harheim und Nieder-Erlenbach (s. Foto), auf den die Bürger 20 Jahre warten mussten. Es wird eine der wichtigsten Aufgaben des neuen Verkehrsdezernenten sein, die endlos langen Planungs- und Bauzeiten zu reduzieren, die seit vielen Jahren den schnelleren Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr ausbremsen.
Eine wichtige Rolle kommt dabei der Stärkung des Radfahrbüros zu, dessen personelle Ausstattung leider deutlich hinter den Aufgaben zurückbleibt. Nicht zuletzt der große Erfolg der Meldeplattform für Probleme des Radverkehrs hat zu einer Steigerung der Arbeitsbelastung geführt, die mit der derzeitigen Besetzung nicht zu bewältigen ist. Es ist einfach misslich, wenn engagierte Bürger monatelang keine Reaktion auf ihre Anregungen und Beschwerden erhalten. Bei allen Erfolgen der letzten Jahre ist es noch immer keineswegs selbstverständlich, dass den Interessen der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer das gleiche Gewicht zugemessen wird, wie dem Autoverkehr oder dem Öffentlichen Verkehr. Im Konfliktfall braucht es da die Unterstützung des Dezernenten.
Der ADFC freut sich auf die Zusammenarbeit und wünscht Stefan Majer viel Erfolg.
Fritz Biel