Denkzettel ok, aber...
Beim nächsten Mal aber bitte auch für andere
Die "Denkzettel"-Kampagne des Verkehrsdezernats und der Polizei gegen das Radeln auf Radwegen in falscher Richtung thematisiert ein wirklich gefährliches Fehlverhalten von Radfahrern, welches leider häufig zu Unfällen führt. Die Radfahrer selbst sind in der Regel die Hauptgeschädigten, sie sollten sich einen solchen Denkzettel also in eigenem Interesse zu Herzen nehmen.
Dass die Denkzettel-Kampagne zeitlich mit Ramsauers Kampfradlernummer zusammenfiel, ist sicherlich ein Zufall. Dennoch führte dies in manchen Medien, insbesondere in dem mit den vier großen Buchstaben, zu einer gewissen Schlagseite gegen die Radfahrer insgesamt. Pauschalisierende Äußerungen einzelner Polizeivertreter trugen zusätzlich zur Schieflage bei. Generell fällt auf, dass derartige erzieherische Kampagnen überproportional häufig die Radfahrer zum Ziel haben.
Der Autor, der nebenbei auch Führerschein, ÖV-Dauerkarte und festes Schuhwerk besitzt, würde sich bei der nächsten Sicherheitskampagne daher gern mal in seiner Eigenschaft als Autofahrer, Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel oder als Fußgänger angesprochen sehen.
Bertram Giebeler