Für Mutige: Blitzstart an der Ampel und dann direkt vor dem Autoverkehr auf die linke Spur ziehen. Nicht jedermanns oder jederfraus Sache, und nicht ganz ungefährlich noch dazu.
Dagmar Berges
Besser geht immer
Weiterhin Stress auf der Fahrt von
Hibbdebach
nach Dribbdebach
Seit zwanzig Jahren wohne ich im schönen Brückenviertel von Sachsenhausen, und seitdem radle ich unter stressigen Verkehrsbedingungen fast täglich über die Alte Brücke in die Stadt hinein. Zurück von hibb nach dribb ist der Stress besonders groß. Denn von der Brücke aus biege ich links in die Elisabethenstraße ab. Das ist regelmäßig eine Herausforderung und oftmals nicht ungefährlich. Rechts und links von mir überholen Autos, die geradeaus in die Walter-Kolb-Straße oder wie ich Richtung Alt-Sachsenhausen fahren.
Auch jetzt noch, obwohl inzwischen schon so viel verkehrstechnisch verbessert ist.
Das erste Mal habe ich mich an die Stadt gewandt, als 2017 die Elisabethenstraße erneuert wurde, in der Hoffnung, dass die Straßenführung bis zur Alten Brücke mit in die Planung für den Radverkehr einbezogen wird. Ende 2019 habe ich erneut das Verkehrsdezernat angeschrieben und die gefährlichen Situation für Radfahrende beschrieben. Von der Brücke kommend, gibt es nämlich keinen Radweg, der direkt in die Elisabethenstraße führt. Man muss mutig und fest entschlossen von der rechten Fahrspur hinüber auf die Linksabbiegerfahrbahn driften oder geradeaus bis zur nächsten Fußgängerampel rollen und die mehrspurige Walter-Kolb-Straße schiebend überqueren.
links:
So sah es am südlichen Ende der Alten Brücke bisher aus – Radstreifen geradeaus markiert, keine Abzweigung in die Elisabethenstraße vorhanden, Linksabbiegen nur (als Fußgänger:in) an der Ampel möglich.
mitte, rechts:
Nun ist der Radstreifen rot markiert, doch leider ist weiterhin keine Spur für linksabbiegende Radfahrende vorgesehen. Die müssen sich durch den fließenden Kfz-Verkehr auf die Abbiegespur schlängeln.
Dagmar Berges
Ein paar Wochen später erhielt ich eine Nachricht von Verkehrsdezernent Klaus Oesterling, mit dem Hinweis, dass die Verkehrsplanung an dieser Stelle durch den Radentscheid gesichert ist und zeitnah umgesetzt wird. Dann ein knappes Jahr später: endlich! Die breite Kurt-Schumacher-Straße wird sogar Richtung Sachsenhausen auf den letzten 100 Metern einspurig, d. h. eine ganze Fahrspur gehört nun ausschließlich dem Fahrrad und dem Bus, wunderbar! Dann zügig auf der Brücke freudiges Radeln bis zur Ampel auf breitem und knallroten Streifen, klasse. Ja und dann, was ist das? Die Geradeausspur bis in die Walter-Kolb-Straße leuchtet rot, aber keine Fahrradspur für die Linksabbieger. Kein Radstreifen, keine fahrradfreundliche Verkehrsführung, die alles erleichtern und stressfreier machen würde. Es bleibt gefährlich wie eh und je, es hat sich an der Gefahrensituation für die Linksabbieger nichts geändert. Schade.
Deshalb habe ich vor vier Wochen beim Radfahrbüro nachgefragt, was weiterhin geplant ist, denn meiner Ansicht kann es so nicht bleiben.
Bisher habe ich noch keine Antwort erhalten. Meiner Meinung gibt es eine ganz einfache Lösung des Problems und zwar eine Fahrradampel, die wie z. B. an der Kreuzung Paradiesgasse / Wallstraße den Radverkehr regelt. Die Ampelschaltung lässt an dieser Stelle Radfahrenden den Vortritt vor dem Autoverkehr und sichert damit die Weiterfahrt an einer Engstelle. Eine Installation kann doch nicht allzu aufwendig sein.
Meine Hoffnung ist groß, dass bald die gefährliche Kreuzung hinter der Alten Brücke entschärft wird und ich auch dribb de Bach ungestört vom Autoverkehr und auf einem breiten roten Radweg sicher nach Hause fahren kann.
Dagmar Berges