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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Von: Bertram Giebeler am 22. Januar 2021, Kategorie: Politik/Verkehr

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Weißadlergasse: Gastro-Zone in der City wird fuß- und fahrradfreundlicher

Bild In Zukunft weniger Blech, dafür mehr Capuccino: die Weißadlergasse in der City wird von unnötigen Parkständen befreit, bis auf eine Lieferzone und wenige Behinderten-Parkplätze
Foto: Bertram Giebeler

"Ein weiterer Schritt zur autofreien Innenstadt" - so tönt es vollmundig von Mike Josef und Klaus Oesterling, den Dezernenten für Planung und Verkehr. Nun lassen wir mal die Kirche im Dorf – autofrei im strengen Sinne wird die Innenstadt nicht, sie muss ja schließlich logistisch andienbar bleiben. Aber die Aufenthaltsqualität in der City gewinnt schon einmal enorm, wenn alle parkenden Autos in den Parkhäusern verschwinden.

Davon gibt es nämlich genug, und außer an den Vorweihnachts-Wochenenden bieten sie immer Platz. Dann können sich Cafés und Bistros mehr ausbreiten, die Straßen würden übersichtlicher, für Rad- und Fußverkehr kommt mehr Sicherheit und weniger Stress auf. Genau dies ist jetzt vorgesehen für die kurze Weißadlergasse, die fast durchgängig gastronomische Anlieger hat (Café Karin, Walden u.v.a.), und die davon sicher profitieren wird.

Bild Töngesgasse: auch hier sollen in Zukunft Fuß- und Radverkehr endlich Priorität haben, wie es eigentlich schon seit langem der Fall sein sollte
Foto: Bertram Giebeler

In der Pressemitteilung der Stadt wird außerdem angekündigt, dass man sich der nahegelegenen Töngesgasse zuwenden will, um sie endlich zu einer "echten Fahrradstraße" zu machen. Da sind wir mal gespannt! Offiziell ist sie ja seit 15 Jahren eine Fahrradstraße, nur merkt das niemand. Alles ist zugeparkt, der Doppeldecker- Sightseeing-Bus fährt da durch, und zu allem Überfluss ist sie Teil einer brezelförmigen Rundstrecke für Frankfurts (und Offenbachs!) Auto-Poser.

Ausgerechnet die Töngesgasse! Auf dem Ku-Damm in Berlin oder der Leopoldstraße in München, ja da kann man vor passendem Publikum den Ferrari (oder den koreanischen Ersatz-Ferrari) mal aufröhren lassen. Aber in der Töngesgasse, wo ältere Semester sich ihre Rieker-Antistress-Schuhe kaufen, oder bei Samen-Andreas das Zubehör für den Vorgarten erstehen – ausgerechnet da – für wen denn? Wird Zeit, diesem Unfug ein Ende zu machen, zugunsten von mehr Platz für die Kundschaft zu Fuß und per Rad. Dann hätten auch die alljährlichen Aktionen im September am PARKingDay , genau hier an der Töngesgasse, organisiert von ADFC, VCD und vielen anderen Verkehrswende-Initiativen, ein Teilziel erreicht!