ADFC bike-night 2020 - die Zehnte:
2.000 Nachtradler für Verkehrswende und Klimaschutz
ADFC bike-night 2020: Auftaktveranstaltung auf dem Mainkai
Foto links: Kristina Helmerich, Alle übrigen Fotos auf dieser Seite: ADFC Frankfurt/Foto AG
Trotz der Hygiene- und Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie hat am Ende alles wie am Schnürchen geklappt: Bei der Jubiläumsauflage der ADFC bike-night waren 2.000 fröhlich Radelnde auf den unterschiedlichsten bunten, teils beleuchteten, umgebauten und mit Verkehrswende-Sprüchen dekorierten Velos unterwegs. Weil der Mainkai mehr Platz als der Römerberg bot, war er als Ort für Start und Kundgebung – hier herrschte die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung – gewählt worden.
Bertram Giebeler, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Frankfurt, begrüßte die Teilnehmer*innen, gratulierte der Stadt Frankfurt zu ihrem politischen Mut, unter anderem die Radwege auf der Friedberger Landstraße angepackt zu haben, und schickte am Schluss der Auftaktkundgebung die 2.000 Radler*innen mit den Corona-Abstandsregeln auf die Fahrt.
Alexander Breit vom Radentscheid Frankfurt findet: "Das Beispiel der Friedberger Landstraße zeigt ganz deutlich, dass Wandel möglich ist – und dass dieser Wandel funktioniert."
Auch Kai Röth von der Bürgerinitiative "Mainkai für alle" forderte angesichts der beginnenden Klimakatastrophe: "Wir brauchen einen RADikalen Wandel."
Verkehrsdezernent Klaus Oesterling will weiter dafür kämpfen, dass der Mainkai wieder ausschließlich dem Rad- und Fußverkehr offen steht: "Eine große Mehrheit der Frankfurterinnen und Frankfurter ist dafür, dass der Autoverkehr in der Innenstadt zurückgedrängt werden muss. Das gehört zu einer urbanen Stadt, wie man es in vielen anderen europäischen Städten auch sieht. Diese Entwicklung werden die Konservativen in Frankfurt nicht aufhalten." Umbaupläne kündigte Oesterling auch für den Platz am Eschenheimer Tor und für die Berliner Straße an: "Fußgänger und Radfahrer brauchen dort auch ihren Platz!"
Im internationalen Vergleich sieht Rebecca Peters, stellvertretende Bundesvorsitzende des ADFC, deutsche Städte im Hintertreffen: "Rund um den Globus wird nachhaltig mehr Platz für Menschen geschaffen, alles wird grüner, ruhiger, moderner, die Politik ist mutiger. Was geschieht in Deutschland? Raser*innen werden mit Samthandschuhen angefasst, weil man ihnen nicht zumuten kann, sich an Verkehrsregeln zu halten."
Stefan Janke, Vorsitzender ADFC Hessen kündigte für den Herbst eine Initiative zu einem hessischen Verkehrswendegesetz an, das ähnlich wie die Radentscheide auf eine Volksabstimmung zielt.
Im Anschluss an die Kundgebung ging es auf die 13 Kilometer lange Strecke, etwas kürzer als sonst. Wegen des beim Fahren ohnehin nötigen Abstands war das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung hier optional, nur griffbereit sollte sie jeder haben. Als wirklich störend erwies sich das aber nicht. So gesehen war die Jubiläumsausgabe eine bemerkenswert "normale" Frankfurter ADFC bike-night.
Die
bike-night
2020 in Bildern
(Alle Fotos: Foto-AG des ADFC Frankfurt)
(Bild bitte anklicken, um es zu vergrößern und die Fotoshow zu starten)
Weiter tolle Bilder vom Streckenverlauf folgen in Kürze. Stay tuned.
Die ADFC bike-night 2020 wurde gefördert von traffiQ, der Nahverkehrsgesellschaft in Frankfurt. Wir danken für diese Unterstützung.
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