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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Von: Bertram Giebeler am 22. Februar 2020, Kategorie: Politik/Verkehr

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Bild Breit genug zum überholen für zwei Radfahrer, geschützt gegen zu enges Überholen durch KFZ und gegen Falschparken: der Radstreifen an der Konrad-Adenauer-Straße
Bild: Radentscheid Frankfurt

Von C&A bis Cityring:

Frankfurts erste "Protected Bike Lane" ist befahrbar!

Die Stadt macht Tempo in Sachen Umsetzung der Koalitionsvereinbarung mit dem Radentscheid, und das ist gut so. Eine der beschlossenen Maßnahmen war die Ertüchtigung des Straßenzuges Konrad Adenauer / Kurt Schumacher Straße mit Radstreifen, die dort wo es möglich ist als geschützte Radstreifen ausgeführt werden.

Ähnlich aussehende Abtrennungen gibt es in Frankfurt schon länger, etwa an der Düsseldorfer Straße, der Obermainanlage und an der Hunsrückstraße. Dort sind sie aber reine Defensivmaßnahmen gegen notorisches Falschparken, sie schützen lediglich einen schon existierenden schmalen Radstreifen auf kurzer Distanz, Radfahrer*innen können sich dort nicht überholen. Das ist an der Konrad-Adenauer-Straße jetzt anders. Die Ausführung der physischen Abtrennung mit den "Klemmfix"-Baken wird einem ästhetischen Feingeist sicher nicht gefallen, aber sie erfüllt zwei wichtige funktionale Kriterien: die Feuerwehr akzeptiert sie, weil sie im Alarmfall für ein robustes Feuerwehrfahrzeug überfahrbar sind, und sie wirken tatsächlich gegen Falschparker.

Bild Hier endet vorläufig der geschützte Radstreifen. Die letzten Meter vor dem Cityring sind dann Mischverkehr auf dem 'qualifizierten Rechtsabbieger'
Bild: Bertram Giebeler

Die "Protected Bike Lane (PBL)" oder auf Deutsch der "Geschützte Radstreifen (GRS)" endet jetzt erst einmal an der Kreuzung Cityring und führt ein Stück parallel zum baulichen Zwei-Richtungs-Radweg auf Bürgersteigniveau an den Arkaden am Gerichtsgebäude. Es werden sich sicher bald Schlaumeier dazu äußern, etwa "doppelter Radweg – Platzverschwendung für Radfahrer!". Nein, das ist es durchaus nicht: der geschützte Radstreifen wird noch vor den Sommerferien geradeaus weiter in die Friedberger Landstraße geführt werden, und der Zwei-Richtungs-Radweg gehört zur Route von und nach Bornheim über die Berger Straße. Dass sie ein Stück parallel verlaufen, ergibt sich aus der vorgegebenen Bautopografie dieses großen Knotenpunkts am Friedberger Tor, eine andere Führung hätte teure Umbaumaßnahmen nötig gemacht.

Die Lösung unmittelbar vor der Kreuzung mit Cityring / Seilerstraße ist dann wieder Mischverkehr; Sharrows mittig auf dem Fahrstreifen weisen Auto- und Radfahrende darauf hin, dass sie sich den Streifen gleichberechtigt teilen. Da der Anteil an Rechtsabbiegern an dieser Stelle eher gering ist, ist die Überstauungsgefahr ebenfalls gering, das Überholen der Radfahrenden kann problemlos auf dem linken Streifen erfolgen. Diese Lösung, in Planerkreisen auch "qualifizierter Rechtsabbieger" genannt, ist dort sicher besser als die von vielen als unangenehm empfundene "Fahrradweiche" in Mittellage zwischen zwei KFZ-Streifen. Der Radverkehr behält den Vorteil, zügig mit der Grünphase des KFZ-Verkehrs über die Kreuzung zu kommen.