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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Von: Denis Reith am 5. Mai 2018, Kategorie: Politik/Verkehr

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Bild Parkt Ihr unsere Spur zu – Parken wir heute mal auf Eurer!

Falschparker Obermainanlage - Die NĂ€chste - Ein neues Experiment

Parkt Ihr unsere Spur zu –
Parken wir heute mal auf Eurer!

Letzten Samstag, 12. Mai 2018, trafen sich wieder eine Handvoll ADFC'ler in der Obermainanlage um vor Ort fĂŒr einen freien Radweg zu sorgen. Leitkegel waren eingepackt sowie bedruckte Zettel mit der Aufschrift "Essen nur kurz einen Burger 😊" fĂŒr die Falschparker.

Da wir die letzten Male unsere Leitkegel aufstellten, wagten wir uns an ein neues Experiment. Was passiert wohl, wenn wir unsere FahrrĂ€der auf die Fahrbahn neben die Falschparker abstellen wĂŒrden? WĂŒrde die stĂ€dt. Verkehrspolizei oder die Schutzpolizei schneller da sein, als wenn man als Radfahrender wegen einer Verkehrsbehinderung anruft? Gesagt, getan! Wir stellten unsere RĂ€der mit den zuvor ausgedruckten Zetteln auf die Fahrbahn.

Was passierte? Viele Passanten fotografierten die Situation und fanden die Idee super! Des Weiteren gab es auch einzelne Autofahrende, die ungeduldig Ihren Frust an der Hupe auslassen mussten. Einen hatte es so verĂ€rgert, dass er aus dem Auto stieg und die RĂ€der eigenhĂ€ndig von der Straße rĂ€umte. Ansonsten verlief die Aktion sehr ruhig.

Bild Parkende FahrrÀder tragen durchaus zur Verkehrsberuhigung bei
Foto: ADFC Frankfurt Verkehrs-AG

Alle Falschparker, die seit Beginn der Aktion auf dem Radstreifen hielten/ parkten fuhren im Laufe der Zeit weg, ABER es stellte sich kein neuer Falschparker mehr auf den Radstreifen. Außerdem merkte man, dass durch die Verengung von zwei Fahrspuren auf eine Fahrspur eine Verkehrsberuhigung einsetzte und viele Autofahrende sehr langsam vorbei- und weiterfuhren. Die Fahrer waren etwas irritiert, da FahrrĂ€der auf der Fahrspur "parkten" und etwas wohl nicht stimmen konnte.

Nach ca. 2 Stunden haben wir das Experiment beendet, da erst dann die stÀdtische Verkehrspolizei auftauchte, um sich mit den Falschparkern zu beschÀftigen, die wir am Anfang unserer Aktion gemeldet hatten.

Unser Fazit aus unseren gesamten Aktionen ist eindeutig: Wenn die Stadt Frankfurt wirklich die Absicht hat, Falschparken auf Rad- und Schutzstreifen zu bekĂ€mpfen – und viele Radfahrende haben daran mittlerweile ihre Zweifel –, dann kann sie die einfachste und effizienteste Methode anwenden: Das Falschparken physisch verhindern oder wenigstens behindern.

Das Argument der Stadtplaner, Klemmfixe oder Poller sĂ€hen hĂ€sslich aus, lĂ€uft ins Leere: Sehen falsch parkende pechschwarze SUVs und grellgelbe DHL-Sprinter etwa schöner aus? Außerdem stellt niemand die Klemmfixe oder Poller zum Spaß auf. Sie erfĂŒllen da ihren Zweck, wo Menschen ansonsten durch rĂŒcksichtsloses Verhalten in Lebensgefahr geraten. Also, Stadt Frankfurt: Bitte schnellstmöglich aufstellen, an der Obermainanlage zuerst, dann aber auch anderswo!

Wenn physischer Schutz nicht möglich ist, muss ordnungspolizeilich vorgegangen werden. Was passiert mit dem privaten Dauer-Falschparker, gern mit großkalibrigem SUV und der MentalitĂ€t "mir kann eh keiner"? Momentan hat er völlig Recht mit seiner KaltschnĂ€uzigkeit! Das Bußgeld ist fĂŒr jemanden dieses Fahrzeugkalibers lĂ€cherlich, und das Risiko, abgeschleppt zu werden, faktisch gleich Null. Solange sich das nicht Ă€ndert, wird das Problem immer grĂ¶ĂŸer werden. In letzter Zeit kommen auch noch die "Poser" mit ihren röhrenden Boliden dazu, fĂŒr die demonstratives Falschparken zur Pose dazugehört und die einem PrĂŒgel androhen, wenn man sie vom Radweg wegscheuchen will.