Umweltdezernentin Rosemarie Heilig enthüllt Gedenkstele für
Dr. Harald Braunewell im Grüngürtel
Ein kleines Denkmal für ein Urgestein des ADFC
Er war schon ein Mann mit Ecken und Kanten, der 2001 verstorbene Mitbegründer des ADFC in Frankfurt und Hessen. Tagestouren mit ihm konnten knapp 300 Kilometer lang sein oder auch weglos durchs Gehölz von Taunus und Odenwald führen. Unvergesslich sein Spruch "in der Pause wird langsamer gefahren". Wer mit ihm zu tun hatte, geriet auch schon mal mit ihm aneinander - everybodys darling war Harald sicher nicht. So sind Pioniertypen aber nun mal.
Festgeschraubt: Rosemarie Heilig befestigt die Metallplakette zum Gedenken an Dr. Harald Braunewell an der hölzernen Stele
Fotos: Bertram Giebeler
Text auf der Gedenkstele am Niddaufer-Radweg. Die Gedenkstele befindet sich am Niddauferweg in Nied, westlich des Sossenheimer Wehrs, ungefähr in Höhe des Selzerbrunnens.
Hier ein weiterer Artikel über die Ehrung
Nachruf auf Dr. Harald Braunewell aus FRANKFURT aktuell 2-2001
Harald war ein wichtiger Ideengeber für den damaligen grünen Umweltdezernenten Tom Königs bei der Konzeptentwicklung des Frankfurter Grüngürtels. Den Grüngürtel-Radweg entwickelte er weitgehend selbst, und er war Hauptakteur bei der ersten Auflage der seitdem sehr beliebten "Grüngürtel-Freizeitkarte". Sechzehn Jahre nach seinem Tod und nach zahlreichen Anläufen des ADFC wurde sein Wirken endlich gewürdigt, und zwar an genau der richtigen Stelle, nämlich am Grüngürtel!.
Der Frankfurter Grüngürtel feierte im letzten Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Er genießt einen besonderen Status und darf nicht bebaut werden. Viele andere deutsche Großstädte beneiden Frankfurt dafür. Der Grüngürtel-Radweg ist knapp 70 Kilometer lang. Bis auf ein paar knackige Steigungen (Berkersheim, Bergen, Oberrad) ist er flach, wie Frankfurts Topografie halt ist, und ungefähr halb-halb asphaltiert und offroadig. Für einen fitten Erwachsenen mit Trekkingrad eine schöne Tagestour, wer�s gemütlicher mag kann sich die Strecke in Etappen aufteilen. Verhungern oder verdursten muss niemand bei der vielfältigen Gastronomie am Wege, und es gibt eine Vielzahl botanischer und landschaftlicher Highlights. Wer den Grüngürtel-Radweg noch nicht gefahren ist, sollte sich ihn an einem schönen Spätsommer- oder Frühherbsttag vornehmen, es lohnt sich!
Bertram Giebeler