Großes ADFC Radler-Fest 2014
Grußwort von Oberbürgermeister Peter Feldmann
Liebe Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem ADFC Radler-Fest 2014
"Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren." (Albert Einstein am 5. Februar 1930 in einem Brief an seinen Sohn Eduard).
Ein schöner Vergleich, der zur Dynamik Frankfurts passt.
Meine Damen und Herren, Frankfurt am Main wird mehr und mehr zu einer fahrradfreundlichen Stadt, das belegt nicht nur die Zunahme an Fahrradfahrern, sondern auch Institutionen wie das Radfahrbüro des Verkehrsamts.
Im Vergleich mit anderen Städten wie Münster oder Freiburg in Deutschland, holländischen Städten wie Amsterdam oder der Radfahrhochburg Kopenhagen in Dänemark haben wir jedoch noch einiges aufzuholen. Deshalb haben wir uns für die kommenden Jahre viel vorgenommen, um das Radfahren für alle Verkehrsteilnehmer entspannter zu gestalten.
Deutschlandweit schwingen sich mehr und mehr Menschen auf den Drahtesel.
Auch in Frankfurt verzeichnen wir stark wachsenden Radverkehr.
Ob Manager, Dezernent, Arbeiter oder Student, man sieht sie alle auf dem Rad und es gibt viele gute Gründe dafür, denn das Rad bietet viele Lösungen. Die Vorteile für die eigene Gesundheit und die Umwelt liegen auf der Hand.
Die Zahl der Radfahrer könnte sogar noch deutlich höher sein, wenn zwei Dinge erfüllt wären:
1. Eine verbesserte Infrastruktur:
Dabei denke ich nicht nur an Schilder, Radwege, sondern auch an mehr sichere, überdachte Fahrradparkplätze oder eine bessere Vernetzung der Verkehrsmittel.
2. Ein verändertes Verhalten:
Darunter verstehe ich einen entspannteren, rücksichtsvolleren Umgang der verschiedenen Verkehrsteilnehmer miteinander ebenso wie das Einhalten von Verkehrsregeln.
Viele Radfahrer hierzulande fühlen sich nicht sicher.
Die Frage, ob Radspuren direkt auf der Straße oder räumlich von der Straße getrennte Fahrradwege besser sind, wird in der Fachwelt heiß diskutiert und ist wohl auch eine Frage der Gewohnheit. Kostengünstiger und aufgrund räumlicher Begrenzungen leichter realisierbar sind sicherlich die Radwege direkt auf der Straße.
Bei der angespannten Haushaltslage müssen wir natürlich schauen, welche Korrekturen auch ohne große Umbaumaßnahmen kurzfristig möglich sind.
Und dafür brauchen wir nicht nur aufmerksame Bürgerinnen und Bürger, die uns auf Gefahrenstellen aufmerksam machen, sondern wir brauchen auch Organisationen wie den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club mit seinen Rad-Experten, der das Thema professionell auf die politische Agenda bringt und nicht nur das.
Der ADFC hat sich auch bei der Ausarbeitung des ambitionierten Netzkonzepts für Radverkehr und Wegweisung mit seiner ganzen Fach- und Ortskenntnis eingebracht.
Das im Frühjahr 2014 vom Magistrat beschlossene Konzept ist ein Gemeinschaftsprodukt von ADFC in Zusammenarbeit mit dem Radfahrbüro, dem Amt für Mobilitätsplanung, dem Stadtplanungsamt und dem Grünflächenamt.
Es zeigt, dass sich Engagement lohnt!
Der ADFC leistet noch einen weiteren wichtigen Beitrag, der mir persönlich sehr am Herzen liegt:
Mit seinen Touren durch die Region und den zahlreichen Vorschlägen fördert er, dass Menschen jenseits von Frankfurts Stadtgrenzen ihre Region besser kennen lernen.
Dies ist von unschätzbarem Wert. Denn die Rhein-Main Region muss enger zusammenwachsen.
Das gilt für die politisch Verantwortlichen, die gemeinsame Herausforderungen wie Fluglärm, internationales Standortmarketing, knapper Wohnraum oder auch Vernetzung der Kulturarbeit künftig gemeinsam angehen müssen, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger.
Sich kennenlernen ist die Voraussetzung für eine spätere Zusammenarbeit und darin liegt ein großes Potenzial für die Entwicklung der ganzen Region.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihnen allen noch einen schönen Tag auf dem ADFC Fest.