Peter Sauer erhielt den Ehrenbrief des Landes Hessen
Der ausgezeichnete Chefredakteur von "Frankfurt aktuell"
Ehrenbriefverleihung an Peter Sauer
Fotos: Eckehard Wolf
Bei einer Feierstunde im Römer wurde Peter Sauer mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Die Urkunde mit den Unterschriften von Volker Bouffier und Peter Feldmann erhielt der Chefredakteur von "Frankfurt aktuell" aus der Hand von Stadträtin Erika Pfreundschuh. "Die Mitgliederzeitschrift ist Ihr Kind, Ihr Werk. Sie hat großen Einfluss auf die Verkehrspolitik". Weiter sagte sie zu der Auszeichnung für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit: "Jeder sollte sich in die Gesellschaft einbringen, mit dem, was er gut kann." Zeitung machen und gestalten kann Peter Sauer nun wirklich, wie die Frankfurter ADFC-Mitglieder seit 1998 alle zwei Monate neu erfahren.
Zu diesem Ehrenamt kam Peter Sauer erst nach einem Umweg über Eschborn. Zwar trat er bereits am 1.11.1979 in den ADFC ein, kurz nachdem ein paar Aktive aus Bremen den Bundesverband gegründet hatten, und ist somit länger dabei als alle Gründerväter des Frankfurter Kreisverbandes. Aber aktiv wurde er zunächst an seinem Wohnort Eschborn, das damals noch kein Klon der Frankfurter City war. Hier half er dem ADFC in die Pedale. "Auf einen so großen Verein wie den Frankfurter hatte ich keine Lust", meint Peter.
Mit seinem Umzug nach Frankfurt hat der gelernte Grafiker dankenswerterweise diese Abneigung überwunden. Sein erster Auftritt in "Frankfurt aktuell" bleibt im Editorial vom Juli 1997 noch namenlos: "Dank der Unterstützung eines neuen Redaktionsmitglieds haben wir jetzt professionelle Layout-Unterstützung." Das ist stark untertrieben. Denn das Blatt erhält sofort ein völlig neues Gesicht als Mitglieder-Magazin, das bis heute - außer der Farbe - kein Lifting nötig hatte. Und auch seine Eschborner hat er gleich mitgebracht mit der ersten Regionalseite, die, vermehrt um viele weitere, seitdem den Frankfurter Blick in die Region weiten.
Bereits ein Jahr später ist Peter nicht nur Art Director (wie Layouter heute auf Deutsch heißt), sondern auch Chefredakteur. Das ist ein ziemlich einsamer Job als Ideengeber, Titelbildner, Gestalter, Antreiber, Schreiber, Reporter, Fotograf, Drucküberwacher und Redakteur in einem, auch wenn Peter - uneitel wie selten einer in dieser Branche - seine Beiträge gern mit einem schlichten "(ps)" unterzeichnet.
Für Peter Sauer sei "das Fahrrad Ausdruck einer Lebenshaltung", sagte Frau Pfreundschuh, die lange mit ihm gesprochen hatte. So hat er aus Überzeugung kein Auto. Aber er macht daraus keine Ideologie und beansprucht keine höhere Moral. Die Freude an der Bewegung kann er nur auf dem Rad ausleben und nur aus dem Sattel kann er Stadt und Land und die lieben Verkehrsteilnehmer mit wachem Blick beobachten. Seine fotografischen Schnappschüsse auf dem Weg zur Arbeit oder seine Touren-Reportagen sind bestes Feuilleton: hintergründig, humorvoll und überraschend.
Zu einem guten Chefredakteur gehören Gelassenheit und viel Geduld, auch wenn ein zugesagter Artikel spät oder gar nicht kommt, wenn Fotos von bescheidener Qualität sind oder - was selten vorkommt - in der Verkehrspolitik mal nicht viel passiert. Ihm fällt immer eine geniale Lösung ein, zum Beispiel das Titelbild dieser Ausgabe. Wo eben noch ein Themen-Loch war, bekommt der geneigte Leser nun Frühlingsgefühle. Das zeichnet unseren Ehrenbrief-Träger aus - seit nunmehr 17 Jahren.
Wer wie Peter mit seiner Regine die schottischen Highlands rauf und runter kurbelt, ist so fit, dass der ADFC ihn noch viele Jahre bei seiner journalistischen Ehre packen kann.
Wehrhart Otto